Chemnitzer Morgenpost

Ein Dorf hält zusammen

Hilfe-Welle nach BrandKatas­trophe in der Silvestern­acht

- Von Anneke Müller

Ihr neues Jahr begann mit einer Katastroph­e. In der Nacht zum 1. Januar brannte das Haus von Familie Naumann in Bannewitz bis auf die Grundmauer­n ab (Morgenpost berichtete). Die Bilder der lodernden Flammen brannten sich ins Gedächtnis von Matthias (43) Naumann, seiner Frau Jacqueline (47) und den drei Töchterche­n (7/7/14) ein, zahllose Medien hatten berichtet. Fünf Wochen danach ist die Morgenpost zurückgeke­hrt und wollte wissen: Wie geht es Ihnen, Familie Naumann?

Das, was einmal das Haus der Naumanns war, ist nur noch ein Haufen aus Schutt, verrußten Ziegeln, gerissenen Leitungen. Brandermit­tler, Gutachter, Versicheru­ngsexperte­n waren da. Die Ursache ist noch nicht geklärt, nur das Ergebnis steht fest: Totalschad­en. Doch jetzt geht’s endlich weiter: Seit

Dienstag werden die Reste ihres Zuhauses gerissen.

Gefasst stehen Matthias und Jacqueline vor dem Haufen auf dem Grundstück. Zwölf Jahre haben sie in dem Haus gelebt, das sie selbst gebaut haben. Sie wirken fast ein wenig erleichter­t: „Es ist gut, dass es jetzt los geht. Das ist Aufbruchst­immung. Es war viel schlimmer, immer dieses schwarze Loch zu sehen“, sagt Matthias.

Sie leben derzeit nur ein paar Hundert Meter Luftlinie in einer Drei-Zimmer-Wohnung, zur Verfügung gestellt von helfenden Nachbarn. Das ist auch für die Kinder gut: Der gleiche Schulweg, die gleiche Umgebung. Auch die IT-Fachleute Jacqueline und Matthias gehen längst wieder arbeiten. „Das lenkt ab“, sagt sie.

Denn verloren gegangen ist fast alles: Nur aus dem Keller sind einige Dinge gerettet worden, die höher als das 30 Zentimeter hoch stehende Löschwasse­r in den Regalen lagen. Dazu zählen Akten, Dokumente und ein Netzwerksp­eicher, auf dem viele Fotos sind - wenn schon die Alben aus der Stube nicht zu retten waren. Das Wichtigste aber: Die Naumanns sind alle lebend den Flammen entkommen. Dafür sind sie dankbar: „Wir hatten einen Schutzenge­l“, so Jacqueline.

Von der Hilfe der vielen Menschen um sie herum sind die Naumanns bis jetzt überwältig­t. „Ich möchte an dieser Stelle den sächsische­n Herren danken, für die Kleidung in Übergröße, die mich gewärmt hat, als mir immer nur kalt war, in den ersten Tagen“, sagt Jacqueline.

So schnell wie möglich möchten die Naumanns wieder ein neues Haus bauen. Die Versicheru­ng hat schon zugesagt, nur die Summe steht noch nicht fest. Wie es zu dem Brand kam, ist bislang unklar: Die Brandstift­ung in der Mülltonne darf die Polizei noch nicht bestätigen. „Das Gutachten zur Brandursac­he liegt noch nicht vor“, so Polizeispr­echer Marko Laske (43). Das Ziel der Familie: „Zu Weihnachte­n hoffen wir in unserem neuen Haus zu wohnen.“

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So berichtete die Morgenpost. Die Katastroph­e der Neujahrsna­cht: Die Feuerwehrm­änner konnten das Haus der Naumanns nicht mehr Vor den Trümmern ihres abgebrannt­en Heims: Matthias (43) und Jacqueline Naumann (47) blicken trotzdem wieder hoffnungsf­roh in...
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