Zwickau hat ein Rohr-Problem
ZWICKAU - Moccabarkreuzung, Humboldtstraße, Reichenbacher Straße und nun die Gewandhausstraße - erneut hat es in Zwickau einen schweren Wasserrohrbruch gegeben. Seit Donnerstagabend geht in der Gewandhausstraße nichts mehr. Binnen eines halben Jahres ist dies schon die vierte schwere Havarie. Und die hat Konsequenzen.
„Die Gewandhausstraße muss in beide Richtungen bis zum 11. Februar voll gesperrt werden“, sagt Rathaus-Sprecher Mathias Merz (48). Auf die Autofahrer kommt damit eine neue Geduldsprobe zu. Für die Wasserwerke Zwickau kam das Problem diesmal wohl nicht überraschend. „Auf der Suche nach Leckagen im Trinkwassernetz stießen unsere Mitarbeiter auf den Rohrschaden in der Gewandhausstraße“, erklärt Wasserwerke-Sprecherin Saskia Künzel (40). Das defekte Rohr stammt aus den 1980er Jahren und wurde „beim Neubau des Stadtzentrums verlegt.“Das beschädigte Rohr wurde unterdessen vom System getrennt. Ausfälle in der Trinkwasserversorgung soll es keine geben, so Künzel.
Einen Zusammenhang zwischen allen vier Defekten sehen die Wasserwerke nicht. Fakt ist aber: das Zwickauer Rohrsystem ist teilweise stark überaltert. Manche Rohre wurden schon in den 1930er Jahren verlegt. Die Wasserwerke Zwickau wollen 2018 rund 20 Millionen Euro für Erneuerung und Instandsetzung ausgeben.
Frank Harnack