So dicht ist das Nazi-Netzwerk in
DRESDEN - Keine Entwarnung an den politischen Rändern in Sachsen. Der Verfassungsschutz registriert anhaltend extremistische Tendenzen, so Präsident Gordian Meyer-Plath (49). „Rechtsextremismus ist nach wie vor der Schwerpunkt unserer Arbeit, dahinter der Linksextremismus; aber verstärkt auch der Islamismus.“Besonders die NPD mache wieder auf sich aufmerksam.
„Es gibt in keinem Bereich Entwarnung“, so MeyerPlath. Besonders in den Reihen der Rechten würden wieder auffallend öffentliche Auftritte vorbereitet - als „Kompensation“zum Wegfall von kraftlos gewordenen Anti-Asyl-Protesten. Zunächst sei der 13. Februar dran. Den würde sich gerade die NPD nicht entgehen lassen. Dagegen mache die Antifa mobil, wenn auch eher auf lokaler Ebene. Überregional tauge das Datum unter Linken nicht zur Mobilisierung.
DAS Großereignis der Neonazi-Szene werde das Musik- und Kampfsportfestival „Schild und Schwert“in Ostritz bei Zittau vom 20. (!) bis 24. April. Davon verspreche sich die NPD überregional Aufmerksamkeit und Mitgliederwerbung. Gestemmt werde das Festival wohl von der Bundes-NPD, „weil die Sachsen-NPD noch nicht die Kraft hat“. Erwartet werden zwischen 750 und 1 000 Personen. Auch mit ihren „Zeitzeugen-Vorträgen“würde die Partei regelmäßig Hunderte anziehen. „Die NPD hat noch lange nicht aufgegeben“, so Meyer-Plath.
Allgemein aber sei die rechte Szene „arg zersplittert“, bei gleichwohl nach wie vor guter Vernetzung. Die Szene warte in punkto Organisation noch ab. „Der Dritte Weg ist am besten aufgestellt. Die pflegen ein Kümmererimage, das auf Nachhaltigkeit abzielt. Ihre Strategie: die Eroberung des vorpolitischen Raumes“, so der oberste sächsische Verfassungsschützer. „Das ist sicherlich eine rechtsextremistische Struktur,
die uns beschäftigen wird.“Besorgniserregend sei auch die Zahl von Neonazi-Liegenschaften. Mit 25 an der Zahl liege Sachsen hier bundesweit vorn. Im grundsätzlichen „Rechts“-Ranking rangiere Sachsen unter den „Top 3“.