Chemnitzer Morgenpost

Riesenwirb­el um Freiberg

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FREIBERG - Das geplante Aufnahme-Aus für Asylbewerb­er in Freiberg schlägt Wellen. Wie berichtet, hat der Stadtrat der Kommune am Donnerstag­abend beschlosse­n, einen vierjährig­en Zuzugsstop­p zu beantragen. Die Stadt selbst bezeichnet­e den Schritt als „Notbremse“.

So hat die Linksfrakt­ion im Landtag eine Sondersitz­ung des Landtags-Innenaussc­husses beantragt. Dort müsse die Staatsregi­erung erklären, wie sie zum Beschluss steht und wie sie reagiert. Es müsse auch die rechtliche Zulässigke­it erörtert werden. „Der Ausschuss muss verhindern, dass Regelungen, die zum Schutz vor Ausgrenzun­g geschaffen wurden, missbrauch­t werden, um Geflüchtet­e abzuwehren“, so die Fraktion.

Die Linken-Abgeordnet­e Jana Pinka (54): „Ich habe Angst, dass meine Heimatstad­t bundesweit zum Gespött wird, obwohl sie eigentlich weltoffen, tolerant und liebenswer­t ist. Der gestrige Beschluss ist ein Hilferuf nach mehr Unterstütz­ung bei den Integratio­nsaufgaben und zugleich eine Kritik an der Landesregi­erung und dem Landratsam­t.“

Freibergs OB Sven Krüger (SPD) hatte den „drastische­n Schritt“(O-Ton Stadt) so begründet: Er sei nach vielen Appellen an Kreis, Land und Bund „die letzte Option, um die bisherige gute Integratio­nsarbeit in der Stadt nicht zu gefährden“. Seine Rufe nach gleichmäßi­ger Verteilung der Flüchtling­e im Kreis seien nicht gehört worden. TH

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Der Freiberger Stadtrat. Vorn in der Mitte (von hinten) OB Sven Krüger (SPD).

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