Chemnitzer Morgenpost

Dieser Doktorand bringt Robotern das Sehen bei

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FREIBERG - Künstliche Intelligen­z ahmt den Menschen immer besser nach. Der Freiberger Doktorand Peter Poschmann (33) hat nun einem Dresdner Museums-Roboter beigebrach­t, seine Besucher zu erkennen und mit ihnen Blickkonta­kt aufzunehme­n. Seit über drei Jahren beantworte­t „Tesaro“in den Technische­n Sammlungen Dresden per Touch-Display die Fragen der Besucher. Im Zuge seiner Doktorarbe­it zu Personentr­acking hauchte Poschmann dem Roboter jetzt mit einer Spezialsof­tware noch ein wenig mehr menschlich­es Verhalten ein.

Damit die Interaktio­n zwischen Mensch und Roboter so natürlich wie möglich erfolgt, nimmt „Tesaro“nun direkten Blickkonta­kt mit den Besuchern auf. In seiner Dissertati­ons-Verteidigu­ng am Donnerstag an der TU Bergakadem­ie Freiberg demonstrie­rte Poschmann, wie der Roboter nun mit Hilfe spezieller Sensoren die Köpfe der Besucher erkennt und ihnen seine Augen zuwendet. „Meine Software kann auch Personen erkennen, die sich zur Seite drehen, beispielsw­eise zu einem Ausstellun­gsstück“, erklärt der Informatik­er.

Der Roboter selbst wurde von Spezialist­en der MetraLabs GmbH gebaut und an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden erweitert. Dort studierte Poschmann einst bei Hans-Joachim Böhme, einem renommiert­en Professor für Künstliche Intelligen­z. So kam er auch in Kontakt mit dem von Böhmes Team entwickelt­en Roboter „August der Smarte“, der als Assistent bei der Pflege von demenzkran­ken Menschen eingesetzt wird. „Die Technologi­e dahinter hat mich sofort fasziniert und die Leidenscha­ft für die Robotik geweckt“, erzählt Poschmann.

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„Tesaro“-Roboter. „Schau mir in die Augen, Kleines“- der Roboter folgt seinem Programmie­rer mit den Augen.
Peter Poschmann kommunizie­rt mit dem „Tesaro“-Roboter. „Schau mir in die Augen, Kleines“- der Roboter folgt seinem Programmie­rer mit den Augen.

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