Historische Annäherung und unterhaltsame Feier
Die 23. Olympischen Winterspiele haben begonnen
PYEONGCHANG - Das mächtige Symbol für Frieden und Hoffnung ging in Windeseile um die Welt. Ein historischer Handschlag auf der Tribüne und die demonstrative Verbrüderung von Sportlern aus Nordund Südkorea im Schein des Olympischen Feuers haben bei der Eröffnungsfeier der 23. Winterspiele in Pyeongchang die Herzen der Menschen berührt.
Als die südkoreanische Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kim Yuna um 22.09 Uhr Ortszeit die Flamme entzündete und ein gewaltiges Feuerwerk den Himmel erleuchtete, konnte auch Thomas Bach vollauf zufrieden sein. Die vom deutschen IOC-Präsidenten erhofften Friedensspiele haben ungeachtet aller Doping-Diskussionen und Probleme mit „wundervollen Gesten“(Bach) begonnen - dem gemeinsamen Einmarsch unter der Einheitsflagge und zwei enorm bedeutsamen Handschlägen zwischen Südkoreas Präsidenten Moon Jae In und Kim Yo Jong, der Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un. Es war eine vorsichtige Annäherung der verfeindeten Bruderstaaten auf sportlicher Bühne.
Kim Yuna, ein Superstar in Korea, hatte die Fackel unter dem Jubel der 35 000 Zuschauer vor der Entzündung auch höchst symbolträchtig überreicht bekommen. Chong Su Hyon (Norden) und Park Jong Ah (Süden) aus der gemeinsamen Eishockey-Mannschaft der Frauen stiegen Hand in Hand die lange Treppe im Olympiastadion hinauf. Es war der Höhepunkt einer bunten, fröhlichen, unaufdringlichen Feier, die den Startschuss zu einem Friedensfest geben soll. „Es war ein neuer Höhepunkt der Sport-Diplomatie“, kommentierte die Korea Times. Moon hatte die zweiten Olympischen Spiele in Südkorea 30 Jahre nach den Sommerspielen von Seoul um 21.42 Uhr Ortszeit mit der traditionellen Formel auf Koreanisch eröffnet.
Sportler aus 92 Nationen treten bis zum 25. Februar in insgesamt 102 Wettbewerben an. Kombinierer Eric Frenzel trug von Stolz erfüllt die deutsche Fahne, bevor Bach in seiner Eröffnungsrede gemäß dem Motto der Eröffnungsfeier („Frieden in Bewegung“) von der „einenden Kraft“des Sports schwärmte. Passend dazu sangen koreanische Künstler „Imagine“von John Lennon. Das dezimierte russische Team lief unter neutraler Flagge ein und wurden mit einer Mischung aus Jubel, Pfiffen und Buh-Rufen empfangen.
Wohl auch angesichts der Kälte setzten die Organisatoren auf ein eher kurzes Rahmenprogramm. Im Mittelpunkt standen fünf Kinder, die die Olympischen Ringe und die fünf Elemente repräsentierten. Sie begaben sich auf eine Abenteuerreise in die Vergangenheit und die Zukunft Koreas, bei der sie ein Land des Friedens entdeckten, in dem die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Der Kreis
schloss sich.