Nur Hansch und Baumgart überzeugen
CHEMNITZ – Seit zehn Spieltagen zeigt die Formkurve beim Chemnitzer FC steil nach unten. Nur ein Sieg, neun Pleiten, dabei 11:27 Tore - das schreit förmlich nach Abstieg.
Was gibt den Himmelblauen in den noch ausstehenden 14 Partien Mut für den Kampf um den Verbleib in der 3. Liga? Erstens: die noch zu vergebenden 42 Punkte. Zweitens: Die direkte Konkurrenz – die Rede ist nur von vorm CFC platzierten Teams - hat zuletzt auch keine Bäume ausgerissen, von Osnabrück abgesehen. Zwickau und Münster verloren, Jena und Lotte trennten sich im direkten Duell remis. Drittens: zwei Eigengewächse - Tom Baumgart und Florian Hansch. Beide gehen in punkto Einsatzbereitschaft und zählbarer Leistung voran. Baumgart traf in jedem der letzten drei Spiele – jeweils auf Vorlage von Hansch. Der ist mit zehn Assists nach Sascha Bigalke (Unterhaching/11) zweitbester Vorbereiter der Liga, beim 22-jährigen Flügelflitzer können sich einige eine gehörige Scheibe abschneiden.
Gleiches gilt bei Baumgart, der den Derbysieg gegen Jena herausschoss und mit seinen drei Toren den arrivierten Daniel Frahn (10), Myroslav Slavov (8) und Björn Kluft (3) Feuer unterm Hintern macht. „Irgendwie kann ich mich über den Treffer gegen Osnabrück aber nicht wirklich freuen. Klar ist es für mich persönlich ein schönes Gefühl, aber nach so einem Tag ist das unwichtig“, herrschte beim 20-Jährigen nach der 1:6-Klatsche gedämpfte Freude: „Dass wir uns nach der Pause so ergeben, ist unerklärlich, peinlich. Wir müssen uns schleunigst einen Kopf machen, wie wir das in den Griff bekommen. Sonst kriegst du in der Liga gnadenlos Tore rein.“
Michael Thiele