Sachsens letzter Postschlitten kutscht durch den Tharandter Wald
THARANDT - Viele Jahrhunderte lieferte die Post Briefe mit Pferde-Kutschen aus. Im Winter wurden die Kutschen auf Kufen gestellt, fuhren als Postschlitten durchs verschneite Sachsen. Später lösten sie Automobile ab. Bundesweit ist nur noch ein einziger Postschlitten unterwegs, kutscht durch den Tharandter Wald!
Seit dem 17. Jahrhundert das gebräuchliche Transportmittel, verdrängten Automobile und Eisenbahnen die Postkutschen Ende des 19. Jahrhunderts. In Sachsen erlebten die Postschlitten aber noch eine Renaissance: Als Touristenattraktion fuhren sie 1939 wieder über den Erzgebirgskamm bei Johanngeorgenstadt. Aber nur für kurze Zeit.
„Die letzten hölzernen Postschlitten wurden nach dem Krieg verheizt, da Brennmaterial gebraucht wurde“, sagt André Kaiser (47). Der Grillenburger und frühere Postmitarbeiter hält die Historie lebendig: Er gründete den Sächsischen Postkutschenverein, ließ einen Nachbau anfertigen. „Natürlich im klassischen Postgelb mit historischem Posthorn und Beschriftung.“
Seit zehn Wintern ist Kaisers Postschlitten im Einsatz, kutscht von Grillenburg aus durch den Tharandter Wald, führt auch an historischen Postsäulen vorbei. Bis acht Personen finden auf den Rundfahrten Platz. Bei Schneemangel werden die Kufen der Kutsche einfach hochgeklappt. Dann rollt der Postschlitten auf Rädern weiter ... Buchungen: