Grippewelle bringt Sachsens Kliniken an ihre Grenzen
DRESDEN/BAUTZEN - Die Grippewelle in Sachsen grassiert unvermindert weiter: Mehr als 13 000 Menschen wurden im Freistaat inzwischen von den Influenza-Erregern außer Gefecht gesetzt, mindestens zehn starben bislang an der Krankheit. Bundesweit meldete das Robert-Koch-Institut gestern sogar 213 Grippetote. In Sachsen stoßen inzwischen viele Krankenhäuser und Praxen an ihre Grenzen.
Am Dresdner Uniklinikum (1300 Betten) ist vor allem die Notfallaufnahme betroffen. „In der vergangenen Woche kamen dort täglich bis zu zwanzig neue Fälle rein“, so Sprecher Holger Ostermeyer. Für die Klinik wird das inzwischen zur Herausforderung. „In der Regel müssen wir die Patienten für mehrere Tage aufnehmen, teils mit Sauerstoff versorgen“, so Ostermeyer. Das führt inzwischen dazu, dass aufschiebbare Behandlungen anderer Patienten hintangestellt werden.
Besonders schlimm hat es offenbar die Oberlausitz-Kliniken in Bautzen und Bischofswerda getroffen. Laut einem Bericht der SZ ist dort ein Drittel des Pflegepersonals selbst durch Krankheit ausgefallen. Gleichzeit ist die Klinik aber zu 93 Prozent belegt - üblich seien 80 Prozent. „Geht das so weiter, können wir unsere Patienten nicht mehr adäquat versorgen“, wird eine leitende Mitarbeiterin zitiert. Die Morgenpost konnte gestern niemanden von der Klinikleitung erreichen.