Chemnitzer Morgenpost

sagt Ja zur Groko

Mit großer Mehrheit

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Jetzt steht Schwarz-Rot fast nichts mehr im Weg: Unerwartet deutlich hat sich die SPD für eine Neuauflage der Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU) ausgesproc­hen - exakt 161 Tage nach der Bundestags­wahl.

Beim Mitglieder­entscheid waren 463 722 Sozialdemo­kraten stimmberec­htigt, 378 437 machten mit (78,39 Prozent). 239604 Mitglieder stimmten mit Ja (66,02 Prozent), 123 329 mit Nein (33,98 Prozent). Der kommissari­sche SPD-Chef Olaf Scholz (59) kommentier­te das Ergebnis wenig euphorisch: „Damit gibt es jetzt Klarheit. Die SPD wird in die nächste Bundesregi­erung eintreten.“

Nach fünf Monaten Hängeparti­e kann es nun ganz schnell gehen: Die designiert­e SPD-Vorsitzend­e Andrea Nahles (47) sagte, zum weiteren Verfahren sei Mitte der Woche ein Treffen mit Merkel geplant. Die Wahl der CDU-Chefin zur Kanzlerin ist für den 14. März vorgesehen.

Laut Scholz werden die Genossen je zur Hälfte weibliche und männliche Minister in die Regierung entsenden. Namen nannte er nicht. Unter den sechs Ressortche­fs werden demnach schon bisher amtierende sein, andere sollen neu hinzukomme­n. Scholz gilt als gesetzt für das Amt des Finanzmini­sters und Vizekanzle­rs.

Heute will die CSU ihre drei Minister präsentier­en - bisher steht nur fest, dass Parteichef Horst Seehofer (68) das neue Superminis­terium für Inneres, Heimat und Bauen übernimmt. Falls die Wahl Merkels am 14. März klappt, könnten die Minister von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (62) im Schloss Bellevue ernannt und dann im Bundestag vereidigt werden. Anschließe­nd könnte noch am selben Tag die erste Kabinettss­itzung stattfinde­n.

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War die Angst vor den Folgen einer Neuwahl die treibende Kraft fürs GroKo-Ja? Riesen-Begeisteru­ng kam im Willy-Brandt-Haus jedenfalls nicht auf.

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