Glaube an Klassenerhalt ist immer noch da
War das 0:3 in Köln schon der „Sargnagel“, der Abgesang nach sieben Jahren 3. Liga? Oder rappeln sich die Himmelblauen noch einmal auf?
Die enttäuschten Gesichter der CFC-Spieler am Mittwochabend im Südstadion sprachen Bände. Dabei kannten die meisten unmittelbar nach dem Abpfiff noch nicht mal die Ergebnisse aus Halle und Zwickau. Beide Vereine gewannen ihre Heimspiele mit 1:0, zogen in der Tabelle weiter weg.
Aktuell liegen einzig die Sportfreunde Lotte noch in Reichweite. Die haben acht Zähler Vorsprung, eine Begegnung mehr absolviert und sind am 24. März direkter Gegner der Chemnitzer.
Zuvor bestreitet das Team von Trainer David Bergner zwei Heimspiele - am Sonntag gegen den HFC, eine Woche später gegen Bremen II.
„Wir müssen jetzt die Köpfe hoch kriegen. Das haben wir nach dem 1:6 in Osnabrück auch geschafft und Unterhaching bezwungen“, betonte Dennis Grote: „Wenn wir die beiden Heimspiele nicht gewinnen, ist die Saison Mitte März für uns gelaufen.“
Grote war in Köln kurz nach dem Anpfiff ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. Im Mittelfeld ließ er sich den Ball abluchsen. Sekunden später erzielte Daniel Keita-Ruel das 1:0. „Dieser Start war natürlich denkbar ungünstig. Aber ein Spiel dauert 90 Minuten. Wir haben zu früh unseren Plan verlassen und sind in Konter gelaufen“, sagte der Routinier.
Erneut Keita-Ruel (17.) und Okan Kurt (31.) bestraften weitere Nachlässigkeiten der Gäste, die ihrerseits durch Daniel Frahn (Außenpfosten, 23.) die beste Möglichkeit besaßen. „Diese Niederlage ist extrem bitter. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist schwer in Worte zu fassen“, konstatierte Kapitän Marc Endres: „Wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht, zu Toren zu kommen.“
Wieder einmal, muss man sagen. 54 Gegentore in 27 Partien - diese Bilanz schreit förmlich nach Abstieg. Weder Horst Steffen noch Trainer-Nachfolger David Bergner schafften es, ihrer Mannschaft ein drittligataugliches Defensivkonzept zu verpassen.
„Wir haben nach dem schnellen 0:3 Moral bewiesen und uns nicht abschlachten lassen“, betonte Endres: „Jetzt sind wir verdammt, die Heimspiele zu gewinnen. Gegen Halle und Bremen müssen sechs Punkte her. Es steckt noch ein Fünkchen Hoffnung in der ganzen Geschichte drin.“Olaf Morgenstern