Razzia bei den Reichsbürgern
Großrazzia wegen illegaler Krankenkasse
DRESDEN - Wären da nicht die alarmierenden Funde, könnte man über den Fall der „Deutschen Gesundheitskasse“(DeGeKa) fast lachen: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte die illegale Reichsbürger-Krankenkasse verboten. Daraufhin verboten die Reichsbürger die Bafin. Nun machte das Landeskriminalamt klar, wer hier der wirkliche Staat ist.
Mit Sturmhauben vermummt und schwer bewaffnet stürmten die Beamten die Industriehalle in der Mügelner Straße in Dresden, den Hauptsitz der DeGeKa. Außerdem wurden in Dresden noch drei weitere Objekte in der Landeshauptstadt durchsucht, zwei im Landkreis Sächsische Schweiz, zwei im Erzgebirge, zwei im Landkreis Bautzen und drei im Landkreis Meißen, darunter bei Ronald Z. in Strehla. Insgesamt durchsuchten 200 Beamte 23 Objekte in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland und Berlin. Zehn Beschuldigte sollen die Krankenkasse ohne Erlaubnis betrieben haben. Es traf dabei auch Claudia I. und Gerhard I. aus Bad Kreuznach, Andreas U. aus Odenbach und Michael B. aus Hamm. Diese hatten sich allerdings schon vergangenes Jahr von der „DeGeKa“und der Kommissarischen Reichsregierung unter Erhard L. (63) distanziert.
Genau dieser L. hatte nach dem Verbot durch die Bafin in einem Phantasiedokument die Behörde verboten. Nach der Razzia gab die DeGeKa gestern schließlich auf. Dass es sich nicht nur um harmlose Spinner handelt, zeigen mehrere Waffen, die in Nordrhein-Westfalen gefunden wurden. In Sachsen fanden die Ermittler vermutlich Drogen. eho