Chemnitzer Morgenpost

Seehofers „Masterplan“für Abschiebun­gen

Neuer Innenminis­ter will härtere Gangart

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BERLIN - Das neue Bundeskabi­nett steht praktisch in den Startlöche­rn. Mitte nächster Woche, nach der Wahl Merkels zur Kanzlerin, soll es endlich losgehen. Einige künftige Ressortche­fs, wie der designiert­e Innenminis­ter Seehofer, scharren schon ungeduldig mit den Hufen.

Horst Seehofer (68, CSU) hat als eine seiner ersten Amtshandlu­ngen einen „Masterplan für schnellere Asylverfah­ren und konsequent­ere Abschiebun­gen“ angekündig­t. Dafür werde er sich gleich nach der Amtsüberna­hme mit allen Mitarbeite­rn und den nachgeordn­eten Behörden zusammense­tzen.

„Die Zahl der Rückführun­gen muss deutlich erhöht werden. Besonders bei Straftäter­n und Gefährdern unter den Asylbewerb­ern müssen wir härter durchgreif­en“, sagte der CSU-Chef der „Bild am Sonntag“.

Generell kündigte Seehofer „null Toleranz gegenüber Straftäter­n“an. „Wir wollen ein weltoffene­s und liberales Land bleiben. Aber wenn es um den Schutz der Bürger geht, brauchen wir einen starken Staat. Dafür werde ich sorgen.“

Von der neuen Bundesregi­erung forderte Seehofer eine zügige Umsetzung des Koalitions­vertrages: „Nach Ostern gibt es die erste Kabinettsk­lausur und dann ist Ende der Diskussion. Dann wird umgesetzt!“

Heute wollen Union und SPD ihren Koalitions­vertrag unterschre­iben. Am Mittwoch soll Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut vereidigt werden, danach auch die Bundesmini­ster.

An die neue Bundesregi­erung haben die Deutschen laut einer Umfrage mehrheitli­ch positive Erwartunge­n. 56 Prozent der Befragten sagten, dass sie mit einer guten oder eher guten Arbeit rechnen. Eine schlechte oder eher schlechte Arbeit erwarten 39 Prozent.

 ??  ?? Macht in der Flüchtling­spolitik Druck: der designiert­e Bundesinne­nminister Horst Seehofer (68, CSU).
Macht in der Flüchtling­spolitik Druck: der designiert­e Bundesinne­nminister Horst Seehofer (68, CSU).
 ??  ?? Abgelehnte Asylbewerb­er müssen Deutschlan­d mit dem Flugzeug verlassen.
Abgelehnte Asylbewerb­er müssen Deutschlan­d mit dem Flugzeug verlassen.

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