Für Ziegner kein Problem - oder doch?
Seit Freitag ist die Katze aus dem Sack! Joe Enochs wird beim FSV Zwickau die Nachfolge von Torsten Ziegner antreten. Der ewige Osnabrücker beerbt ab 1. Juli 2018 den langjährigen Erfolgscoach der Westsachsen und erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag, mit Gültigkeit für die 3. Liga.
Spieler- und Trainerkarriere addiert, verweilte Enochs fast 22 Jahre beim VfL Osnabrück, Ziegner sieben Jahre beim FSV Zwickau. Dass sich die Ära Ziegseit ner bald dem Ende neigt, ist zwei Wochen bekannt. Die Nachfolge wollte Sportdirektor David Wagse, ner bis spätestens Ende März geklärt wissen. Insofern befinden sich die Westsachsen mit der blitzschnellen Verpflichtung des 46-jährigen US-Amerikaners drei Wochen vor Plan. „Joe Enochs passt mit seiner Vita und seiner Mentalität perfekt zu unserem Verein“, berichtet Wagner. Gemeinsam mit dem künftigen FSV-Coach geht es nun an die längst überfällige Kaderplanung für die Spielzeit 2018/19.
Die zeitnahe Nachfolgeregelung für Ziegner ist deswegen nachvollziehbar. Der frühe Gang an die Öffentlichkeit auch? Selbst wenn er überraschend kam, so war er intern wenigstens abgesprochen - auch mit Noch-Trainer Torsten Ziegner. „Ich habe kein Problem damit. Die Mannschaft signalisiert mir jeden Tag, dass es ihr ungemeinen Spaß macht, mit mir zusammenzuarbeiten und mir einen geilen Abschied zu bereiten“, so Ziegner nach der Auswärtspartie bei Werder Bremen II. (0:0). Seitdem bekanntgegeben wurde, dass sich die Wege zum Saisonende trennen, wurden zwei Spiele absolviert. Die Ergebnisse, der Derbysieg gegen Hansa Rostock (1:0) und das Remis bei Werder II bestärken Ziegner darin, dass trotz alledem weiterhin alle an einem Strang ziehen. „Das sieht man Woche für Woche auf dem Platz. Bis der letzte Spieltag um ist, versuchen wir alle alles erfolgreich zu erledigen, um einen guten Abschluss zu haben“, brennt der 40-Jährige mental weiterhin für die gemeinsame Sache.
Was das optische Erscheinungsbild anbelangt, hat es hingegen einen Bruch gegeben. So trat Ziegner letzten Sonnabend zwar von Kopf bis Fuß in der obligatorischen „Trainer-Klamotte“von Ausrüster Puma auf, nur fehlte sowohl auf der Hose, als auch auf der Jacke das Logo des FSV Zwickau. Aber vielleicht war es nur die Ausweichkleidung, weil sich das eigentliche Outfit in der Wäsche befand ...
Michael Thiele