Chemnitzer Morgenpost

Wir machen Gedichte für Gehörlose

Poetry-Slam in Gebärdensp­rache

-

ZWICKAU - Poetry-Slams sind seit einigen Jahren voll im Trend: Poeten und Geschichte­nschreiber treten dabei mit ihren Texten auf der Bühne gegeneinan­der an und wetteifern um die Gunst des Publikums. Was aber, wenn die Leute vor der Bühne gar nichts hören? Kein Problem für einige Zwickauer Studenten.

Denn sie organisier­en gerade einen „Deaf-Slam“, also einen Poetry-Slam für Hörende und Gehörlose. „Die Regeln sind dieselben, wie auch beim herkömmlic­hen Slam“, sagt Magdalena Sparn (26), eine der Organisato­ren. „Nur Text und Mensch sind auf der Bühne erlaubt.“

Anders ist aber, dass Studenten des Studiengan­gs „Gebärdendo­lmetschen“der Westsächsi­schen Hochschule Zwickau die Texte für Gehörlose übersetzen.

„Wir bekommen die Texte, die von den Slamern vorgetrage­n werden, vorab“, sagt Sparn. „So können wir sie bereits durchgehen und für uns selbst in Gebärdensp­rache übersetzen. Spontan auf der Bühne würde das sicher auch gehen, aber Gedichte und Slam-Geschichte­n zu übersetzen ist gar nicht so einfach.“

Denn die Gebärdendo­lmetscher übersetzen nicht Wort für Wort. „Es ist ja eher eine Bildsprach­e. Das heißt, wenn ein Text aus vielen Reimen besteht, ist das schwierig in Gebärdensp­rache zu übersetzen. Da müssen wir uns dann etwas einfallen lassen, damit die Pointe trotzdem ankommt.“

Der „Deaf-Slam“steigt am 22. März im Alten Gasometer in Zwickau, Tickets dafür gibt’s im Vorverkauf für 5 Euro. Caroline Staude

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany