Chemnitzer Morgenpost

Zu viele Autos in Chemnitz

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Die Stadt der Moderne bewegt sich lieber klassisch. Immer mehr Chemnitzer setzen sich ins Auto. Der Fahrradver­kehr bleibt Stiefkind.

Weil Chemnitz altert, steuern immer mehr Autos durch die Stadt. Denn die Generation 65 plus hat Benzin im Blut. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Verkehrsen­twicklungs­plan, den der Verkehrsau­sschuss in einer Woche debattiert.

56 Prozent aller Strecken werden mit dem Auto zurückgele­gt - drei Prozent mehr als vor fünf Jahren. Eine bittere Bilanz: „Der Anteil der Verkehrsar­ten ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ging um jeweils ein Prozent zurück“, so Baudezerne­nt Michael Stötzer (45, Grüne). Vier Prozent fuhren Rad, zwölf Prozent Tram und Bus. „Die Entwicklun­g im Radverkehr bleibt hinter den Zielen zurück.“Stötzer prognostiz­iert bis 2025 eine steigende Autodichte. Auf 1 000 Einwohner kommen dann 521 Pkws. Derzeit sind es 495. „Chemnitz hält kaum Schritt mit den Trends moderner urbaner Großstadt-Mobilität.“

Für Grünen-Stadtrat Tobias Tannenhaue­r (35) ist der Drahteselm­angel ein alarmieren­des Zeichen. „Es darf nicht attraktiv sein, mit dem Auto in jeden Winkel der Stadt zu gelangen. Die Politik muss den Mut haben, das auszusprec­hen.“Sonst lasse sich die Spirale nicht aufhalten.

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 ??  ?? Chemnitzer Senioren setzen lieber auf das Auto als auf Bus und Bahn. Daher wird der Pkw-Verkehr weiter wachsen, sagt das Rathaus vorher. Die Stadt ist für Autofahrer noch viel zu attraktiv, so Tobias Tannenhaue­r (35, Grüne).
Chemnitzer Senioren setzen lieber auf das Auto als auf Bus und Bahn. Daher wird der Pkw-Verkehr weiter wachsen, sagt das Rathaus vorher. Die Stadt ist für Autofahrer noch viel zu attraktiv, so Tobias Tannenhaue­r (35, Grüne).

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