„Üble Nachrede“und „schlimme Unterstellungen“
Die Debatte um den Schriftsteller Uwe Tellkamp (49, „Der Turm“) hält an. So erklärt Rico Gebhardt (54), Fraktions-Chef der Linken im Landtag: „Herr Tellkamp kann meinen und denken, was er will. Wenn aber jemand wie er öffentlich behauptet, 95 Prozent der Geflüchteten seien vom Motiv der Einwanderung in Sozialsysteme getrieben, dann ist das keine Meinungsäußerung, sondern mindestens eine falsche Tatsachenbehauptung, man kann auch sagen: üble Nachrede.“Umso unverständlicher sei es, wenn MP Michael Kretschmer (42, CDU) den Eindruck erwecke, er finde das Gesagte in Ordnung (MOPO berichtete). Damit mache Kretschmer im TrumpStil Fake News „gesellschaftsfähig“.
Ungeachtet dessen legte Kretschmer am Montag nochmals nach,
als er bat, in der Sache zu differenzieren: Da seien zum einen die behaupteten 95 Prozent. „Die Zahl stimmt natürlich nicht“, so der MP. Das sei aber gar nicht die Frage. Wichtig sei, „dass es erfreulich ist, dass sich Menschen in einer großen Öffentlichkeit bereit erklären zu einem Streitgespräch, auch über dieses schwierige Thema“. Es müsse eine offene Debatte auch zu unbequemen Themen möglich sein - ohne dass einem (wie Tellkamp) gleich „der Kopf abgeschlagen wird“. Momentan verlaufe die Debatte leider weg vom Kern. Es werde mit schlimmen Unterstellungen gearbeitet. TH