Super-Software aus Chemnitz
Endlich ohne Unfallgefahr Auto fahren, aufs Handy schauen und nebenbei einen Kaffee genießen! Die Chemnitzer Firma Intenta entwickelt Softwarekomponenten für das autonome Fahren. Ihre Testfahrzeuge sind auf fünf Kontinenten unterwegs.
„In Europa und den USA wird autonomes Fahren in fünf Stufen klassifiziert“, so Stephan Weller (34), Intenta-Teamleiter. Assistenzsysteme wie Spurhalte- und Berganfahrhilfe machen den Anfang, die 170 Mitarbeiter starke Hightech-Firma in der Ahornstraße ist zwei Stufen weiter. Weller: „Derzeit entwickeln wir für den neuen Audi A8 - damit man im Stau auf der Autobahn tatsächlich die Hände vom Steuer nehmen kann.“
Für den Test der Auto-Software müssen massiv Daten erhoben werden. Auf dem Dach der Testfahrzeuge thront ein Laserscanner im Wert von 80 000 Euro, an jeder Fahrzeugecke hängt ein Radar. Auch im Kühlergrill sind zwei Sensoren untergebracht, im Kofferraum rödelt ein Computer. „300 Megabyte Rohdaten werden hier in der Sekunde geschrieben“, so Teamchef Weller.
Eine handelsübliche Festplatte (1 Terabyte) wäre so nach knapp einer Stunde voll. Deshalb sitzen in den Intenta-Testwagen gleich sechs schnelle SSD-Platten, die Fahrer müssen immer Ersatzdatenträger dabeihaben.
80 Intenta-Entwickler erstellen auf der Grundlage der gesammelten Daten die Software für Serienmodelle. Weller: „Dafür sind etwa 10 000 Fahrstunden notwendig. Unsere Wagen waren dafür weitestgehend in Europa unterwegs. Wir haben aber auch in den USA, Südamerika, China und Südafrika getestet.“Neben der SelbstfahrSoftware entwickelt Intenta unter anderem breit gefächerte Sensorsysteme.
mfr