Sattes Plus für über 20 Millionen Rentner
BERLIN - Es darf wieder ein bisschen mehr sein: Knapp 21 Millionen Rentner in Ost und West können sich auch in diesem Jahr auf eine satte Erhöhung ihrer Bezüge freuen. Die Ruhestandsgelder sollen im Westen um 3,2 Prozent und im Osten um 3,4 Prozent steigen, teilte der neue Sozialminister Hubertus Heil (45, SPD) mit.
Der aktuelle Rentenwert (Ost) steigt damit auf 95,8 Prozent des aktuellen Rentenwerts West (bisher: 95,7 Prozent). Die Erhöhung soll zur Mitte des Jahres erfolgen. Im vergangenen Jahr bekamen die Rentner im Osten 3,59 Prozent mehr und im Westen 1,9 Prozent. Heil: „Auch in diesem Jahr führen die gute Lage am Arbeitsmarkt und die Lohnsteigerungen der Vergangenheit zu besseren Renten. Das ist eine erfreuliche Nachricht für die über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner.“
Zudem zeigt das erneute Plus laut Heil: „Die gesetzliche Rente ist und bleibt die zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland.“Adolf Bauer (78), Präsident des Sozialverbands Deutschland (SoVD), warnt trotz der Erhöhung: „Unabhängig davon bleibt das Problem Altersarmut akut. Denn schon heute leben 525 000 ältere Menschen von der Grundsicherung.“Der SoVD-Chef fordert deshalb von der Bundesregierung, „das Rentenniveau bei 48 Prozent zu stabilisieren“, wie im Koalitionsvertrag vereinbart.
Die Rentenerhöhung hatte sich in dieser Größenordnung bereits im vergangenen Jahr bei der Vorlage des Rentenversicherungsberichts abgezeichnet (MOPO berichtete). Die Grundlage der Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung: Steigen die Löhne der Beschäftigten in Deutschland, werden die Ruheständler über die Rentenanpassung an diesem Zuwachs beteiligt.