Berauschter Messerstecher verbreitete Angst & Schrecken
DÖBELN - Seit 2002 lebt der Rumäne Florinel P. (25) in Deutschland. Zu einem Beruf hat er es bisher nicht geschafft - aber zu zweifelhaftem Ruhm in Döbeln. Wochenlang verbreitete er Angst und Schrecken in der 24 000-Einwohner-Stadt. Trauriger Höhepunkt: eine Messerstecherei in der Disco.
Gleich fünf Anklagen werden derzeit am Amtsgericht Chemnitz gegen den Mann verhandelt. Den schwersten Ausraster leistete sich der 25-Jährige am 22. Februar 2016. In der Diskothek „Staubitzbad“geriet er mit Manfred B. (24) in Streit. Die Männer kannten sich: „Florinel wurde immer aggressiver. Ich drehte mich um und wollte gehen, um Ärger zu vermeiden.“Plötzlich stach der Rumäne laut Anklage mehrfach von hinten mit einem Messer zu, verfehlte die Nieren und die Wirbelsäule nur knapp. Das Opfer erinnert sich: „Ich schleppte mich zur Security, ein Gast leistete Erste Hilfe.“
Die Polizei konnte den Messerstecher wenig später festnehmen. Nach eigenen Angaben hatte Florinel P. wenige Stunden vorher Antidepressiva und die Teufelsdroge Crystal konsumiert. Vor Gericht schwieg der Mann. Auch zu den anderen Vorwürfen: Florinel P. wurde laut Staatsanwaltschaft mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt, schlug Scheiben bei Ex-Freundinnen ein und verprügelte zwei verflossene Liebschaften im Supermarkt und einem Ausbildungsbetrieb. Der Prozess wird fortgesetzt, dem Mann drohen bis zu vier Jahre Haft. Ronny Licht