Chemnitzer Morgenpost

Kretschmer zieht 100-Tage-Bilanz

- Von Juliane Morgenroth

DRESDEN - Morgen ist Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (42, CDU) 100 Tage im Amt. Er verweist auf erste Erfolge und positive Reaktionen. Aber nicht alle

sind begeistert.

Nachdem die AfD bei der Bundestags­wahl stärkste Kraft wurde, steht Kretschmer gewaltig unter Druck. Probleme arbeiten wir ab“, erklärt Kretschmer seine Vorgehensw­eise. Er sei froh, sofort Druck gemacht zu haben.

Ein wichtiges Fundament sei das 1,7 Milliarden Euro teure Lehrerpake­t. Aber auch das „Zukunftspa­ket“der CDU/SPD-Koalition, das z.B. Extra-Gelder für Kommunen oder die freiwillig­e Feuerwehr vorsieht. Oder die Übernahme des Eigenantei­ls der Kommunen beim Breitbanda­usbau. Wie dies rechtlich sauber laufen soll, ist aber noch nicht geklärt. Wie auch so manch andere praktische Umsetzung. „Verwaltung braucht Zeit, Dinge umzusetzen“, so Kretschmer, selbst ohne Verwaltung­serfahrung. Doch diese unterstütz­e die Regierung dabei, beteuert er. Für die meisten Vorhaben seien nun mal Gesetzgebu­ngsverfahr­en nötig. „Ich erlebe auch viele Bürgermeis­ter, die sich freuen, dass im Freistaat etwas passiert.“Häufig ist er seit der Amtsüberna­hme durch den Freistaat getourt. Er versucht, Optimismus zu verbreiten - vor allem auf dem lange vernachläs­sigten Land. Er veranstalt­ete mit seiner Ministerri­ege „Sachsen-Gespräche“mit den Bürgern - deutlich weniger staatstrag­end als sein Vorgänger Stanislaw Tillich (58, CDU), nämlich ohne Anmeldung und Themenvorg­aben. Es sei ihm wichtig, mit allen im Gespräch zu bleiben. Auch wenn es kontrovers sei. Für ihn gibt es keine guten oder schlechten Ängste, sagte er mal.

Von dem Vorwurf, alles nur mit Blick auf die Wahlen 2019 zu machen, hält Kretschmer gar nichts: „Natürlich ist die Landtagswa­hl entscheide­nd für die Zukunft dieses Landes.“Aber sie sei durch einen Kurzstreck­enlauf nicht zu gewinnen. Es sei wichtig, nach vorne zu schauen und nicht nur zu sehen, was noch nicht geklappt habe.

Kritik kommt von den Grünen. Fraktions-Chef Volkmar Zschocke (49): „Die Politik vollmundig­er, aber folgenlose­r Ankündigun­gen ist der Markenkern der sächsische­n CDU/ SPD-Koalition. Dies hat sich auch in den ersten 100 Tagen des Kabinetts Kretschmer nicht geändert.“

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Der neue MP setzt auf Dialog mit den Bürgern, will so Vertrauen wiedergewi­nnen. Kretschmer tourt viel durch den Freistaat - weckt...
Kretschmer steht zu seiner Entscheidu­ng, Christian Piwarz (42, CDU) zum Kultusmini­ster zu ernennen - statt Frank Haubitz. Der neue MP setzt auf Dialog mit den Bürgern, will so Vertrauen wiedergewi­nnen. Kretschmer tourt viel durch den Freistaat - weckt...
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