Hatte DFB bei Lotte etwas gutzumachen?
LOTTE - Hatte der DFB bei den Sportfreunden etwas gutzumachen? Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Köln am 10. März fuhr Lotte-Trainer Andreas Golombek schwere Geschütze auf, beklagte sich über die Schiedsrichter. Die würden seit Wochen im Zweifelsfall stets gegen seine Mannschaft entscheiden. Golombek: „Ich habe das Gefühl, man will Lotte nicht in der Liga haben!“
Am Sonnabend lief es andersherum. Der Unparteiische Benedikt Kempkes entschied mehrfach pro Lotte und gegen Chemnitz. Auch die 15-minütige Spielunterbrechung war völlig überzogen, weil sich die Lage im Gästeblock schnell entspannt hatte. Der vorangegangene Platzverweis für Daniel Frahn - eine Entscheidung ohne jegliches Fingerspitzengefühl.
„Unterirdisch“, nannte CFC-Mittelfeldmann Dennis Grote die Leistung des Referees aus Rheinland-Pfalz. „Leider haben wir uns diesem Niveau in der ersten Halbzeit angepasst“, ergänzte Grote.
Stimmt! Das bittere 1:3 allein Kempkes in die Schuhe zu schieben, wäre der falsche Ansatz. Die Vorentscheidung fiel in den ersten 20 Minuten. Da waren die Himmelblauen gedanklich nicht auf dem Platz. Sie liefen Ball und Gegner hinterher, lagen schnell 0:2 zurück. Der Klassenerhalt ist in weite Ferne gerückt. Sportlich wird der Abstieg kaum abzuwenden sein. Im Falle einer Planinsolvenz ohnehin nicht. Die ziehen Teile der Führungsriege offenbar ernsthaft in Erwägung.
Der DFB reagiert in diesem Fall mit einem Abzug von neun Punkten. Die letzten Spiele der Himmelblauen verkommen spätestens dann zum Schaulaufen.
Olaf Morgenstern