Verbraucherschützer klagen jetzt
LEIPZIG - Die Kündigungswelle setzt sich fort. Mit dem Kreditinstitut in Bautzen löst nunmehr die sechste sächsische Sparkasse einseitig Langzeitsparverträge ihrer Kunden auf. Im Fall Zwickau hat die Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) jetzt Klage eingereicht.
Nun haben auch mehrere Tausend Prämiensparer der Kreissparkasse Bautzen die Kündigung im Briefkasten. Auch die Lausitzer begründen dies mit der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.
Allerdings: Anders als im Fall der Sparkassen Zwickau und Erzgebirge, die 2017 den Negativpreis „Prellbock“bekamen (MOPO berichtete), ließen sich die Bautzner auf Verhandlungen mit den Verbraucherschützern ein. „Im Ergebnis konnten wir zumindest erreichen, dass den betroffenen Kunden auch ein zusätzliches, ganz sicheres Alternativangebot mit Festzins und Laufzeit bis zum 31. Dezember 2019 angeboten wird“, erklärte VZS-Vorstand Andreas Eichhorst (55). Dabei handelt es sich um ein Sparbuch mit einem Jahreszins von 1,1 Prozent. Ähnliche Angebote konnten die Verbraucherschützer schon den Sparkassen Leipzig, Meißen und Muldental abringen.
Gegen die beiden Hardliner-Institute zieht die VZS jetzt vor Gericht und unterstützt zudem Privatkläger. Im Fall Zwickau seien bereits acht Klagen eingereicht worden, sagte VZS-Sprecherin Andrea Hoyer. Die Klage gegen die Erzgebirgssparkasse folge in Kürze. -bi.-