Das vererben Sachsens Bürger alles dem Freistaat
DRESDEN - Kostspielige Erbschaften: Wenn sich kein Erbe findet, fällt der Nachlass per Gesetz an den Freistaat. Im Jahr 2017 nahm das Land durch 1192 Erbschaften so zunächst 3,9 Millionen Euro ein. Klingt gut - doch am Ende zahlt das Land meistens drauf.
Denn 2017 standen den Erbschaften unmittelbare Ausgaben von 2,4 Mio. Euro entFinanzminister gegen, teilte MatCDU) thias Haß (50, auf Anfrage von Susanne Schaper (40, Linke) mit. Diese sogenannten Fiskalerbschaften sind auch deswegen meist wenig lukrativ für den Freistaat, weil noch Personal- und Sachkosten hinzuDeren kommen. genaue Höhe für das Jahr 2017 steht noch nicht fest. 2016 waren es 2,1 Mio. Euro. In den vergangemusste nen Jahren das Land am Ende meist draufzahlen.
Zum Erbe gehört ein buntes Sammelsurium, oftmals sind auch vermüllte Wohnungen oder wertloser Krempel dabei. Im vergangenen Jahr erbte der Freistaat unter anderem zwölf Schusswaffen von Jägern, eine Internetfirma, eine Rechtsanwaltskanzlei samt Mandatengeldern oder auch eine denkmalgeschützte Ziegelfabrik in Zittau, erbaut etwa 1880.
„Zudem eine werthaltige Modelleisenbahn, die in die Auktion gegeben wurde“, so Stefan Wagner (57), Geschäftsführer des Staatsbetriebs Zentrales Flächenmanagement. Auch mit dabei: ein saniertes Haus in der Altstadt von Auerbach (Vogtland).
Manchmal hat der Freistaat aber auch Glück: Zuletzt erbte Sachsen die bedeutende Kunstsammlung des Leipziger Künstlerpaares Horlbeck.