Plauen wird Brennpunkt

Die Zwickauer Polizei zeigte sich gestern zunächst zufrieden: 1 254 Beamte konnten die Kriminalität zwischen Limbach-O. und Pausa 2017 deutlich senken. Nur nicht in Plauen. Hier ging die Kriminalität durch die Decke. Mit mehr Präsenz will die Polizei nun für mehr Ruhe sorgen.

Im gesamten Polizeibereich ging die Zahl der Straftaten 2017 deutlich zurück - von 32 195 auf 28 890. Polizeipräsident Conny Stiehl (60): „Die Menschen im Vogtland und im Landkreis Zwickau leben in einem der sichersten Bereiche Sachsens.“Mit einer düsteren Ausnahme: In Plauen stieg die Zahl um 228 kriminelle Fälle auf 7 365. Um die Kriminalität vergleichen zu können, rechnet die Polizei die Straftaten auf 100 000 Einwohner hoch - die Häufigkeitsziffer. Die erreicht in Plauen 11 322. Fast so schlimm wie Leipzig (13 900) und viel mehr als in Zwickau (7 646).

Vor allem der Postplatz ist ein Dauerproblem. Am Wochenende rotteten sich zuletzt rund 100 aggressive Deutsche und Ausländer zusammen, bedrohten die Stadt-Galerie. Polizei-Vize Dirk Lichtenberger (47) ist besorgt: „Das ist unser Kriminalitätsschwerpunkt.“

So will die Polizei Plauen wieder ruhiger machen: Kooperation mit Stadt und Landkreis intensivieren, Präsenz ausweiten. Dirk Lichtenberger: „Wenn sich die Lage nicht bessert, werden wir über einen Kontrollbereich nachdenken“- dort kann die Polizei jeden Passanten überprüfen. bri

Bürger in Angst: Während überall in Westsachsen die Straftaten zurückgehen, steigt die Zahl der Fälle in der Spitzenstadt.

Polizeieinsatz am Postplatz: Das Zentrum von Plauen ist der Kriminalitätsschwerpunkt in Westsachsen.

Problem mit Plauen: Polizeichef Conny Stiehl (60).