Mottet Kim jetzt seine Raketen ein?
Auf gute Nachbarschaft! Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (34) hat die Freundschaft zu China aufgefrischt, Staats-Chef Xi Jinping (64) per Sonderzug in Peking besucht. Seine Vision: Der Mann aus Pjöngjang will abrüsten.
Der kommunistische Diktator legte seine Forderungen für einen Ausweg aus dem Atomkonflikt vor: „Die Frage der Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel kann gelöst werden, wenn Südkorea und die USA auf unsere Bemühungen mit Wohlwollen reagieren, eine Atmosphäre des Friedens und der Stabilität schaffen, während gleichzeitig progressive und synchrone Schritte in Richtung des Friedens ergriffen werden.“
Über den mysteriösen hohen Besucher, der mit einem dunkelgrünen Sonderzug aus Nordkorea nach Peking gekommen war, rankten sich drei Tage lang Spekulationen. Eine Ehrengarde am Bahnsteig, eine Staffel mit weißen Motorrädern für seinen Autokonvoi und abgesperrte Straßen deuteten darauf hin, dass ein Staatsgast empfangen worden war. Aber erst nach der Rückkehr nach Nordkorea bestätigte Chinas Regierung, dass es sich bei dem Besucher um Kim Jong Un gehandelt hatte. Er hielt sich 24 Stunden in Peking auf.
Chinas Staats- und Parteichef begrüßte Kim und seine Frau Ri Sol Ju (28) in der Großen Halle des Volkes, gab einen Empfang für die große Delegation und traf ihn im Staatsgästehaus. Beide Führer hätten „viele Übereinstimmungen“erreicht, berichtete das Außenministerium. Eine Lockerung der Sanktionen wurde aber ausgeschlossen.
Vor seinen Gipfeln mit Südkoreas Präsident Moon Jae In (65) im April und US-Präsident Donald Trump (71) voraussichtlich im Mai wollte sich Kim offenbar Rückendeckung in Peking holen. Es war das erste Mal seit seinem Amtsantritt 2011, dass er sein Land verlassen hatte (MOPO berichtete).