Chemnitzer Morgenpost

DSC braucht mehr Qualität im Außenangri­ff

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SCHWERIN - Traurig und mit blassem Gesicht lief DSC-Kapitän Katharina Schwabe in die Halle. Während ihre Mitspieler­innen in der Palmberg Arena Schwerin versuchten, das Saison-Aus im Halbfinale abzuwenden, platzten „Schwabis“Titelträum­e schon zwei Stunden vor dem Spiel. Da wurde entschiede­n, dass die 24-Jährige wegen einer Zahn-Entzündung nicht aufläuft.

Rund drei Stunden später kam sie in die Halle, um die Bronzemeda­ille in Empfang zu nehmen. Alle umarmten sie lange. Nach der 1:3 (21:25, 14:25, 25:21, 13:25)-Niederlage gegen den Titelverte­idiger war ohnehin gegenseiti­ges Trostspend­en angesagt. „Na klar hat uns heute ein annahmesta­biler Außenangre­ifer in den Phasen, in denen wir Probleme hatten, gefehlt. Das war im zweiten und im vierten Satz so. Bei gewissen Aufschläge­n haben wir nur Annahmen produziert, die vier Meter weit weg vom Netz waren“, sagte Trainer Alex Waibl. Eva Hodanová, Marrit Jasper und Dominika Strumilo kamen auf 21, 19 bzw. 11 Prozent Angriffsqu­ote. Einfach zu wenig gegen

die- sen Gegner. „Es hat sportlich und spielerisc­h nicht gereicht. Gerade Aufschlag und Annahme sind die Basics, da haben wir zu viele Fehler gemacht. Schwerin ist unheimlich durchschla­gskräftig und steht dann auch verdient im Finale gegen Stuttgart“, meinte Mareen Apitz.

Die Zuspieleri­n wollte sich die Saison mit Pokalsieg und Meistersch­afts-Bronze dennoch nicht schlecht reden lassen: „Wir sind in einem Umbruchsja­hr. Ich kann es einordnen, trotzdem fühlt es sich im Moment scheiße an.“

Ihr Coach ist mit der Spielzeit „im Reiwie nen“, er sagt. „Wir hatten eine tolle Saison, die Mannschaft ist menschlich überragend.“Dennoch weiß Waibl, dass er und die Verantwort­lichen an einigen Stellschra­uben drehen müssen, um Schwerin und Stuttgart wieder konstant auf Augenhöhe zu begegnen. „Natürlich wird es die eine oder andere Spielerin geben, mit der wir nicht weitermach­en werden. Wir müssen uns Gedanken machen, an welcher Stelle wir ein bisschen mehr Qualität brauchen“, so der Trainer.

Sieben Verträge (Wezorke, Apitz, Petter, Jasper, Schoot, Hodanova, Schwabe) laufen aus. Bei Apitz steht eine Verlängeru­ng außer Frage, den größten Aderlass dürfte es im Außenangri­ff geben, weil es zu oft in dieser Saison vor allem in diesem Mannschaft­steil haperte. Tina Hofmann

Am Mittwoch lädt der DSC zum traditione­llen Fanfest nach dem Saisonende ein. Los geht’s um 18 Uhr im unteren Foyer der Margon Arena.

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Das Aus im Halbfinale nach zwei klaren Niederlage­n gegen Schwerin war bitter. Doch die Bronzemeda­illen zauberten den meisten DSC-Schmetterl­ingen ein Lächeln ins Gesicht.
 ??  ?? Die Dresdnerin Madison Bugg hatte nach dem 1:3 Tränen in den Augen.
Die Dresdnerin Madison Bugg hatte nach dem 1:3 Tränen in den Augen.
 ??  ?? Die Ex-Dresdnerin Louisa Lippmann, hier im Angriff gegen Piia Korhonen, war mit 22 Punkten auch im zweiten Halbfinale Schwerins überragend­e Topscoreri­n.
Die Ex-Dresdnerin Louisa Lippmann, hier im Angriff gegen Piia Korhonen, war mit 22 Punkten auch im zweiten Halbfinale Schwerins überragend­e Topscoreri­n.
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MORGENPOST, 9.4.2018

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