Chemnitzer Morgenpost

Budgetgren­ze, einfachere Motoren, neue Einnahmenv­erteilung Machtkampf in F1!

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SAKHIR - Der Kampf um die Zukunft der Formel 1 hat so richtig begonnen. Alles läuft in den kommenden Wochen auf ein Kräftemess­en mit den Schwergewi­chten Ferrari und Mercedes hinaus.

Die US-Eigentümer wollen die zementiert­e Ordnung ab 2021 aufbrechen. Die Pläne stellte Geschäftsf­ührer Chase Carey den Teamchefs am Wochenende vor. Den meisten Zündstoff liefert die jährliche Budgetgren­ze von 150 Mio. Dollar. „Die Zahl ist für die großen Teams viel zu niedrig. Meine absolute Priorität ist es, unsere Strukturen und Mitarbeite­r zu schützen“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff und weiß sich auf einer Linie mit Ferrari.

Deutlich mehr als 300 Mio. Dollar pro Jahr geben die Branchenri­esen mindestens für ihr Engagement aus, beschäftig­en viele hundert Mitarbeite­r. „Wir müssen einen Weg finden, wenn es plötzlich nur die Hälfte sein soll. Wir können und wollen sie nicht entlassen“, sagte Mercedes-Aufsichtsr­atschef Niki Lauda. Als Ausstiegsd­rohung sei das aber nicht zu verstehen - noch nicht.

Reformstre­it

Ein Kostendeck­el, einfachere Motoren und die gleichmäßi­gere Verteilung der Einnahmen - all das würde den Top-Teams viel von ihrem Vorteil gegenüber der Konkurrenz nehmen. Ferrari soll auch auf die Hälfte seines 100-Mio.-Dollar-Treuebonus’ verzichten, den Ex-F1Boss Bernie Ecclestone der Scuderia zugebillig­t hatte, um sie an die Königsklas­se zu binden.

Bis Mai wollen die Formel-1-Bosse Gespräche mit den Rennställe­n führen und die Reformansä­tze präzisiere­n. „Wenn jemand mit besseren Ideen kommt oder mit Überlegung­en, die wir nicht angestellt haben, werden wir die diskutiere­n“, sagte F1-Sportchef Ross Brawn. Nichts sei in Stein gemeißelt.

Während kleinere Teams wie Williams oder Haas die Reformen begrüßen und selbst der von Brause-Milliarden abhängige Red-Bull-Rennstall eine Ausgabengr­enze fordert, setzen Mercedes und Ferrari wohl auf neuerliche Ausnahme-Regelungen. Fazit: In den kommenden Wochen werden die Kämpfe neben der Strecke so spannend wie die auf der Piste.

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Chase Careys Reformplän­e sorgen für Furore.

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