Vettel siegt auf der letzten Rille
Bottas Zweiter, Hamilton Dritter Ferrari patzt beim Boxenstopp
SAKHIR - Sebastian Vettel hat nach einem nervenaufreibenden Reifenpoker auch den Großen Preis von Bahrain gewonnen und sich zum StartZiel-Sieg
gezittert.
Der Heppenheimer setzte sich in seinem Ferrari knapp vor dem MercedesDuo Valtteri Bottas und Lewis Hamilton durch und baute den Vorsprung auf den großen WM-Rivalen Hamilton auf 17 Punkte aus.
„Diese Reifen waren die letzten zehn Runden hinüber, völlig hinüber, Mamma Mia!“, schrie Vettel nach der Zieldurchfahrt in den Boxenfunk.
Den perfekten Abend für Ferrari machte der zweite Stopp von Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen zunichte. Der Finne fuhr bereits an, als an seinem linken Hinterrad noch gearbeitet wurde - der betroffene Mechaniker musste mit Schien- und Wadenbeinbruch zur Behandlung ins Medical Center, für Räikkönen war das Rennen beendet.
Ein Debakel erlebte das RedBull-Team, das durch Max Verstappen (Niederlande) und Daniel Ricciardo (Australien) bis zur dritten Runde beide Autos verlor.
Pole-Setter Vettel gab sich beim Start keine Blöße, allerdings verlor Räikkönen das finnische Duell um Platz zwei mit Bottas. Hinter dem Führungstrio überschlugen sich die Ereignisse: Verstappen schlitzte sich an Hamiltons Mercedes seinen linken Hinterreifen auf, fast zeitgleich musste auch Ricciardo das Rennen mit einem Defekt beenden. Hamilton machte derweil schnell Boden gut - von neun auf vier.
Zum entscheidenden Faktor entwickelten sich die unterschiedlichen Reifen-Strategien. Vettel und Räikkönen waren zunächst auf Supersoft-Pneus unterwegs und fuhren früh in die Box und wechselten auf die softe Mischung. Hamilton hatte sich zunächst für die härteren Softreifen entschieden und blieb länger auf der Strecke. Beide Silberpfeile zogen dann Medium-Reifen auf - klare Ein-Stopp-Strategie.
So hing Vettels Sieg zum Schluss am seidenen Faden, letztlich aber hielten seine soften Pneus durch. Einen zweiten Stopp, auf den Mercedes spekuliert hatte, brauchte auch er nicht. Bottas konnte am Ende zwar mächtig aufholen und in den letzten beiden Runden für enormen Druck sorgen, an Vettel vorbei kam er aber nicht mehr.