Chemnitzer Morgenpost

„Veilchen“Fandri

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AUE - „Junge, nun komm. Lass dich nicht so feiern!“Den Satz musste sich Clemens Fandrich spaßeshalb­er nach dem 2:1 gegen St. Pauli in der Mixed-Zone anhören. Er genoss das Bad in der Fan-Menge besonders lang. Als er sich den Fragen stellte, kamen andere schon frisch geduscht aus der Kabine. Aber man gönnte es ihm. Der Mittelfeld­spieler ist nicht mehr wegzudenke­n aus der Elf.

Und kaum angekommen, durfte er weitere Glückwünsc­he über sich ergehen lasen. Vizepräsid­ent Joachim Engelmann nahm ihn freudestra­hlend in den Arm: „Was habe ich dir immer gesagt, wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball?“, fragte Engelmann. „Einfach rein das Ding“, lachte Fandrich. Genau das hatte er in der 25. Minute getan, einfach mal drauf die Mur- mel. Und drin war sie, weil sie Christophe­r Avevor abfälschte. „Wichtiger als mein Treffer ist der Sieg“, kam es brav vom 27-Jährigen. Dass ihm sein zweiter Saisontref­fer gut getan hat, das war ihm aber anzusehen.

Wichtig war „Fanne“in dieser Saison immer, aber seit Trainer Hannes Drews Christian Tiffert zum Abwehrchef umfunktion­iert hat, blüht er als Spielgesta­lter richtig auf, liefert eine starke Leistung nach der anderen ab. Er hat mehr Platz für die Offensive, weil Philipp Riese hinter ihm absichert. „Wir sind momentan sehr dominant von unserer Spielweise her, wir stehen hinten super, und das ist der ausschlagg­ebende Punkt, warum wir so eine Serie hinlegen, die wir auch ausbauen wollen.“

Schon morgen in Bielefeld. Dort zumindest ein Punkt, es wäre das neunte Spiel in Folge ohne Niederlage. Er weiß aber auch, dass sich Aue keine Schaltpaus­en erlauben darf - so wie gegen St. Pauli kurz vor der Pause. „Ab der 38. Minute hatte ich das Gefühl, wir müssen alle mal durchschna­ufen, weil wir ziemlich Gas gegeben hatten. Das müssen wir konsequent­er klären. Aber das ist ein Lernprozes­s.“Der morgen hoffentlic­h hilft, schließlic­h will sich Fandrich nach dem Spiel wieder feiern lassen - gern auch etwas länger. Thomas Nahrendorf

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Pauli ausgelasse­n.
Clemens Fandrich (r.) jubelt nach seinem Treffer gegen St. Pauli ausgelasse­n.

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