Mein Tag im Knast!
DRESDEN - Um seinem schwerkranken Vater zu helfen, parkte Ralf Hantke (50) auf dem Gehweg, kassierte ein Knöllchen. Das will der Bannewitzer nicht bezahlen, wanderte dafür jetzt sogar in die JVA Dresden ein. Häftlinge und Wärter kannten seinen Fall aus der Morgenpost, erwarteten ihn bereits ...
Um keinen Urlaubstag zu opfern, fuhr der Servicetechniker direkt nach der Arbeit am Freitagnachmittag mit gepackter Tasche zum Hammerweg. „Die Wärter hatten sich schon ausgetauscht, ob ich wohl bei ihnen landen würde“, berichtet Ralf. „Meine Zahnbürste durfte ich mit rein nehmen, die Zahncreme wurde einkassiert. Wegen der kurzen Haftzeit bekam ich keine Gefängniskleidung, nur einen Proviantbeutel.“
Nach einem Alkohol- und Drogentest wurde Ralf in den Trakt für Knackis mit kurzen Strafen geführt, in eine Zelle mit drei Betten und Toiletten-Bereich gesteckt. „Ein Häftling war schon drin, erklärte mir den Tagesablauf. Freitag war aber nichts mehr groß los.“Zum Abendbrot aß Ralf ein paar Scheiben Brot auf der Zelle. „Ich ging beizeiten ins Bett. Das vergitterte Fenster war mit Bettlaken abgedunkelt, damit die Laterne nicht so blendet. Genervt haben zwei Araber aus verschiedenen Zellen, die sich sehr lautstark unterhielten.“
Samstagmorgen ging‘s nach Zähneputzen und Frühstück (Marmeladenbrot) raus zum Hofgang. „Ein Häftling sprach mich an, sagte mir, dass er meine Aktion gut findet.“Danach konnte Ralf noch duschen, nach dem Mittag (Kartoffelpuffer mit Apfelmus) stand schon der Abschied an. „Ein Wärter meinte noch, dass wir uns wohl bald wiedersehen werden“, sagt Ralf. „Die 20 Euro fürs Knöllchen sind ja weiter fällig. Ich will zwar nicht noch mal ins Gefängnis, aber bezahlen werde ich für so eine Ungerechtigkeit nicht.“tyx