Kunst-Eklat bei Baselitz-Schau
Große Ehre für die Chemnitzer Kunstsammlungen: Am Vortag der Eröffnung einer Schau von Georg Baselitz (80) mit 48 Gemälden, Zeichnungen, Skizzen und der Monumentalskulptur „Mondrians Schwester“kam der Künstler am Nachmittag selbst zum Theaterplatz. Er trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
Die Feierstunde wurde überschattet durch einen Eklat. Die Chemnitzer Künstlerin Dagmar Ranft-Schinke (74) stürmte wütend zum Mikro, forderte Baselitz auf: „Entschuldigen Sie sich, dass Sie nach der Wende sagten, alle Künstler, die in der DDR blieben, waren Arschlöcher!“
Georg Baselitz, der aus der Lausitz stammt und 1958 in den Westen überge siedelt war, entgeg nete: „Ich habe das nie gesagt!“„Doch, doch“, ereiferte sich die Chemnitzerin. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (56, SPD) musste die aufgebrachte Künstlerin beruhigen. Sie ergriff die Hand der Künstlerin und bat, die Feier nicht zu stören.
Zuvor hatte Barbara Ludwig erklärt: „Ich bin beeindruckt, mit Georg Baselitz einen großen Künstler unserer Zeit zu begrüßen: einen Sachsen.“
Georg Baselitz schenkte den Kunstsammlungen drei Gemälde. Die Verbindung geknüpft hatte Generaldirektorin Ingrid Mössinger (76): „Zu seinem 80. Geburtstag wollen wir alles zeigen, was wir haben. Sein Umgang mit Farbe, seine vielseitigen Techniken, sein Mut - Georg Baselitz ist ein großartiger Maler voller Energie.“Die Baselitz-Ausstellung läuft von heute bis 8. Juni. bri