Datenklau bei Sachsens Geheimdienst
DRESDEN - Panne beim Geheimdienst: Ein Mitarbeiter des sächsischen Verfassungsschutzes hat versucht, interne Daten zu kopieren. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn.
Der langjährige Mitarbeiter wurde inzwischen entlassen gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet, so das Innenministerium. Es seien keine operativen Daten betroffen, die z.B. Informationen über den Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel oder Beobachtungsobjekte beinhalten.
Die Opposition fordert lückenlose Aufklärung. Am Mittwoch gibt es eine Sondersitzung der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK). Auch der sächsische Datenschutzbeauftragte Andreas Schurig (59) wurde informiert. PKK-Mitglied Kerstin Köditz (51, Linke): „Es ist schwerlich für einen Geheimdienst eine sensiblere Angelegenheit vorstellbar als die eigenen Personaldaten.“Valentin Lippmann (27, Grüne) sprach von einem ungeheuerlichen Vorgang. Es handele sich nicht um eine Panne, sondern um grundlegende Sicherheitsmängel.
Der Mitarbeiter soll laut MDR als Systemadministrator gearbeitet haben. Er soll auf einen USB-Stick Teile eines Ordners kopiert haben - darunter offenbar Personaldaten. Bei seinem Prozess gegen die fristlose Kündigung vor dem Arbeitsgericht soll der Mann angegeben haben, dass er die Kopie gemacht habe, weil er sich über die ihn betreffenden gespeicherten Daten informieren wollte.