Wird aus dem Asylheim jetzt ein Tempel der Lust?
Von Eric Hofmann RIESA - Bis November zahlt noch das Landratsamt für das ehemalige Hotel Saxonia in Riesa die Miete. Doch schon jetzt ziehen die ersten Bewohner aus. Als Asylbewerberheim wird es nicht mehr benötigt. Höchste Zeit für Besitzer Paul Kugler (67), neue Mieter zu suchen. So bekommt Riesa möglicherweise Ende des Jahres einen Swingerclub.
„Ich habe das Objekt der Gemeinde und dem Pflegedienst Elblandschwestern angeboten“, sagt Kugler der MOPO. „Aber wenn das Ende November nichts wird, werde ich eine Nutzungsänderung zum Swingerclub beantragen.“Mit den Clubs hat der Unternehmer aus Moers (NRW) bisher nur gute Erfahrungen gemacht. „Ich hatte bis 1988 ein Sportstudio. Dann habe ich es aufgelöst und an einen Swingerclubbetreiber vermietet. Bis heute kommt die Miete immer pünktlich ...“
Bei einem zweiten Club sei das ganz ähnlich. „Das Hotel in Riesa eignet sich dafür auch ganz gut“, sagt er. „Es ist in Bahnhofsnähe, sodass Gäste diskret anreisen können, Dresden und Leipzig sind nah. Und es befinden sich keine Wohnhäuser in direkter Nähe, also stört es auch keinen. Aber ich bin auch noch offen für andere Interessenten.“
Noch haben sich allerdings die angefragten Interessenten nicht entschieden. „Wir haben ein Gesprächsangebot vom Besitzer und werden mit ihm einen Termin vereinbaren“, sagt Riesas Stadtsprecher Uwe Päsler (52). „Noch ist alles zu vage für Prognosen.“Ähnlich sieht es bei den Schwestern aus: „Ich haben den Brief bekommen“, sagt Pflegedienstinhaberin Kerstin Brunner-Haak (52). „Aber ich hatte bisher noch keine Zeit, mich mit dem Thema näher zu befassen.“