Demo-Tag kann im Chaos enden
CHEMNITZ/ZWICKAU/ PLAUEN - Kampftag 1. Mai: Chemnitz rüstet sich mit einem Großaufgebot an Polizei und zahlreichen Gegendemos für den angekündigten Nazi-Aufmarsch. Demos gibt es auch in Zwickau, Plauen und im Erzgebirge.
Die Neonazi-Partei „Der 3. Weg“, die deutschlandweit Anhänger mobilisiert hat, meldete laut Stadtverwaltung eine Versammlung mit 200 Teilnehmern an. Der DGB rechnet jedoch mit bis zu 1 500 Neonazis.
Die Maikundgebung der Gewerkschaften beginnt 10 Uhr auf dem Neumarkt mit prominenter Unterstützung durch Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (42, CDU). 10.45 Uhr wird der Demonstrationszug in Richtung Stefan-Heym-Platz ziehen, wo gegen die 11 Uhr beginnende Nazi-Versammlung auf dem Parkplatz an der Johanniskirche protestiert werden soll. Für insgesamt fünf Gegendemos sind mehr als 4 000 Teilnehmer angemeldet.
Die Chemnitzer Polizei wird von Bereitschaftspolizisten aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie der Bundespolizei unterstützt. Wasserwerfer stehen bereit, drei stationäre Kameras sollen das Geschehen überwachen, ein Polizeihubschrauber die Übersicht behalten.
Der Aufmarsch der Nazi-Partei „Der 3. Weg“hatte am 1. Mai 2016 in Plauen für massive Ausschreitungen gesorgt.
In Plauen, Annaberg-Buchholz und Freiberg haben Gewerkschaften ebenfalls zu Maikundgebungen aufgerufen, die aber voraussichtlich ruhiger verlaufen dürften. In Zwickau startet die DGBDemo dieses Jahr wegen der Feiern zum Stadtjubiläum nicht am Markt, sondern am Gewerkschaftshaus.