Botanischer Garten wird kaputtgespart
Der Botanische Garten zählt mit über 60 000 Besuchern jährlich zu den beliebtesten Ausflugszielen. Sein 120-jähriges Jubiläum ist trotzdem kein Grund zum Jubeln, denn der Garten droht zu verkümmern.
Das 2002 gebaute Tropenhaus ist in einem desolaten Zustand. Von ehemals zehn Stellen für Zivis sind nur noch zwei für FÖJler geblieben. Im Schulbiologiezentrum unterrichtet von ehemals drei Lehrern nur noch einer. „In den vergangenen Jahren konnten keine Investitionen vorgenommen werden. Auch die Instandhaltung reagierte nur auf unmittelbare Schadensfälle“, gestand Bürgermeister Michael Stötzer (45, Grüne) auf Anfrage von Stadträtin Solveig Kempe (37, CDU) ein.
„Der Botanische Garten leidet massiv unter Nachwirkungen des Sparprogramms von 2011“, so Kempe. Damals hatten die Chemnitzer mit 40 000 Unterschriften zwar die geplante Schließung der Einrichtung verhindert, doch seitdem läuft der Betrieb auf Sparflamme.
Die Stadträtin will jetzt fraktionsübergreifend gegensteuern: „In Zeiten, wo vielen Kindern der Bezug zur Natur verloren geht, ist diese Einrichtung besonders wertvoll. Eine zusätzliche Stelle für einen Sozialpädagogen und Mittel für die dringendsten Investitionen müssen Gegenstand der nächsten Haushaltsplanungen sein.“Mit dem Landesamt für Schule und Bildung wollen die Stadträte über einen Nachfolger für den letzten Lehrer, der am Schulbiologiezentrum unterrichtet, sprechen. MS