Sollte nach Marx eine Straße benannt werden?
CHEMNITZ - Premiere zum 200. Geburtstag: Ab Sonnabend wandelt Karl Marx mit seiner Frau Jenny leibhaftig durch Chemnitz. In unterhaltsamen Zwiegesprächen mit seiner besseren Hälfte klärt der große Philosoph, ob er in Trier und Chemnitz wirklich die gleiche Adresse hat und ob man Kapital braucht, um seiner letzten Ruhestätte nahe zu kommen.
Die Gästeführer Veronika Leonhardt und Wulf Lakemeier schlüpfen dahistorische für in Kostüme. „Am Geburtstags-Sonnabend sind die Führungen gratis, danach können sie über die Tourist-Info gebucht werden“, so Veronika Leonhardt alias Jenny.
Nicht nur als Gästeführer und Monument ist Karl Marx als einstiger Namensgeber der Stadt bis heute in Chemnitz präsent: Wer zwischen 1953 und 1990 geboren wurde, trägt seinen Namen als Geburtsort mit sich. Wie Stadtmanager Sören Uhle (42) von der CWE: „Ich bin stolz, wenn ich meinen Ausweis angucke.“
Die frühere Chemnitzer Bierkönigin Nicole Schwabe (38) bringt Marx seit März mit der gleichnamigen Biermarke in aller Munde. In der Touristinformation gibt es Marx-Andenken von der Mini-Büste bis zum Marx-Shirt.
Was fehlt? Eine Straße mit dem Namen des Philosophen - finden Sonja (72) und Jürgen Oehlschläger (82), Gründer der Karl-Schmidt-Rottluff-Stiftung: „Es geht darum, anzuerkennen, dass Marx ein kluger Kopf und Philosoph war.“MS