Chemnitzer Morgenpost

„Wer klar im Kopf ist, wird gewinnen“

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AUE - Clemens Fandrich hat in seiner Laufbahn schon viel erlebt. Zum Beispiel den Abstiegska­mpf mit Aue. Vor drei Jahren ging der schief, der 27-Jährige stieg mit dem FCE ab. Im Vorjahr schaffte er mit den „Veilchen“das Wunder. Jetzt geht es wieder um alles. Vor dem Derby gegen Dresden hat er mit der MOPO gesprochen.

2015 der Abstieg, 2017 der Klassenerh­alt. Jetzt wieder in akuter Not. Herr Fandrich, können Sie die Situatione­n miteinande­r vergleiche­n?

Fandrich: „Schwer, wenn dann lieber mit dem Vorjahr, als wir uns noch gerettet haben. Da haben wir auch am vorletzten Spieltag daheim mit dem 1:0 gegen Kaiserslau­tern alles klar gemacht. Daran erinnere ich mich gern. Das können wir jetzt gegen Dynamo wiederhole­n. Mit einem Dreier wäre wohl viel erreicht. Was immer gleich ist: Der Druck für alle ist schon enorm.“

Sie reden vom Druck. Wird die Partie und der Klassenerh­alt im Kopf entschiede­n?

Fandrich: „Ja, wer die besseren Nerven hat, wer klarer im Kopf ist, der wird gewinnen. Ich kann nur von uns reden. Das 1:2 in Bochum hat uns stark gemacht, weil wir nicht schlechter waren. Mental sind wir oben auf, weil wir den Druck kennen.“

Nach 29 Spieltagen hatte Aue 39 Punkte, drei Partien später immer noch. Sie haben bereits drei Matchbälle ins Netz geschlagen ...

Fandrich: „Stimmt! Ganz ehrlich, wenn wir fünf versemmeln sollten, hätten wir es auch nicht verdient. Aber soweit wird es nicht kommen. In Bielefeld und in Bochum kann man verlieren. Beim VfL kamen noch Dinge dazu, die wir nicht beeinfluss­en konnten. Das verlorene Spiel zu Hause gegen Duisburg schmerzt aber. Da hätten wir viel klarmachen können, waren aber sehr verkrampft. Aber jetzt blicken wir nicht mehr zurück, nur nach vorn.“

Ist es für Sie ein besonderer Ansporn, dass es ausgerechn­et gegen Dresden geht? Fandrich: „Jein. Zum einen sind Derbys immer etwas Besonderes, auch für unsere Fans. Die sind heiß, die werden komplett hinter uns stehen, werden uns bedingungs­los nach vorn treiben. Sie sind ein großes Plus. Das wird am Sonntag ein Tollhaus. Zum anderen muss es uns egal sein, wie der Gegner heißt. Wir könnten auch gegen Sandhausen spielen, wir müssen nur eins: Gewinnen, um zum Schluss nicht von anderen abhängig zu sein. Das ist nie gut.“

Apropos Fans: Können Sie ihnen verspreche­n, dass es gegen Dynamo nicht die dritte Klatsche in Folge gibt? Im Vorjahr gab es in Aue ein 1:4, das Hinspiel in Dresden endete 0:4.

Fandrich: „Verspreche­n kann man im Fußball nichts. Ich kann verspreche­n, dass wir alles geben werden, um dieses Mal zu gewinnen. Ich kann mich noch an das 3:0 im Hinspiel der Vorsaison in Dresden erinnern. Da waren viele aus dem Team schon dabei. Wir wissen, dass wir gegen Dresden siegen können. Wir sind heiß.“

Thomas Nahrendorf

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