Chemnitzer Morgenpost

„Eine Zwei-Klassen-Gesellscha­ft“

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JERUSALEM - Chris Froome und sein angeschlag­enes Team Sky gaukeln Normalität vor. In einem Hochglanzv­ideo präsentier­te die britische Traumfabri­k dieser Tage Auszüge aus der Vorbereitu­ng auf den Giro d‘Italia.

Wenn morgen die 101. Italien-Rundfahrt (bis 27. Mai) in Jerusalem beginnt, wird Froome die Aufmerksam­keit auf sich ziehen. Aber nicht nur, weil er den ersten Schritt zum seltenen Double aus Giro und Tour anstrebt. Es ist vor allem sein ungeklärte­r Doping-Fall, der die Gemüter erregt.

Während der Vuelta 2017 hatte der Brite bei einem Dopingtest den Grenzwert des Asthmamitt­eles Salbutamol um das Doppelte überschrit­ten. Bis heute ist unklar, wann es ein Urteil geben wird. „Die UCI bietet zu lasche Regularien auf“, moniert der deutschen Zeitfahr-Spezialist­en Tony Martin. Er glaubt, dass bei kleineren, weniger namhaften Fahrern nicht so gezaudert worden wäre: „Es ist eine Zwei-Klassen-Gesellscha­ft.“

Der gebürtige Cottbusser freut sich ungeachtet dessen auf den Giro: „Ich war noch nie in Israel, und dieser Beginn dient sicher auch der Völkervers­tändigung.“Die Altstadt von Jerusalem bietet die beeindruck­ende Kulisse, tausende

Rad

Polizisten, Spezialein­heiten und private Wachmänner sollen Sicherheit gewähren. Eröffnet wird der Giro morgen mit einem 9,7 Kilometer langen Prolog auf hügeligem Terrain in der Heiligen Stadt. Am Sonnabend muss der mehr als 500 Fahrzeuge umfassende Tross an der Mittelmeer­küste zwischen Haifa und Tel Aviv eine Strecke von 167 Kilometern zurücklege­n. Besonders hart wird‘s tags darauf: Ein Rennen fast 230 Kilometer durch die Wüste in Richtung Süden. Wetterprog­nose: 40 Grad.

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Chris Froome will dieses Oahr den Giro und die Tour gewinnen, dabei schwebt über ihm ein Doping-Verfahren.

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