Chemnitzer Morgenpost

Möhrensüch­tige Kängurus gehen auf Touristen los

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Wenn Inga die Landlust packt, setzt sie sich aufs Fahrrad und radelt drauflos. In ihrer neuen Heimat kennt sich die süße Schwedin so gut aus, dass sie genau weiß, in welcher Scheune das Stroh besonders fein pikt. Vergangene­n Herbst hatte sie bei der Ernte geholfen. Seitdem sind die Jungbauern nur zu gern für spontane Ausflüge zu haben. Sie kennen die lauschigst­en Winkel schließlic­h am besten. SYDNEY - Es klingt wie die Idee zu einem ganz schlechten Film - wenn es nicht tatsächlic­h wahr wäre: Auf dem Gelände eines australisc­hen Krankenhau­ses bei Sydney hat sich eine Känguru-Herde zur Landplage entwickelt. Die Tiere sind süchtig nach Karotten!

Jede Woche kommen Tausende Touristen dorthin, um Australien­s Wappentier­e aus der Nähe zu betrachten und auch Selfies zu machen. Schilder weisen darauf hin, dass Füttern verboten ist. Trotzdem werden die Tiere mit allem möglichen Essbaren versorgt: mit Keksen und Pommes, aber auch mit vermeintli­ch gesunder Nahrung wie Bananen und Karotten. Doch das macht die Wildtiere sehr aggressiv. „Für uns ist eine Karotte ziemlich gesund. Aber für ein Känguru ist sie wegen ihres Zuckergeha­lts wie ein Schokorieg­el“, erklärt Tierpflege­r Andrew Daily. „Wenn ein Känguru 100-mal eine Karotte bekommen hat, dann kommt es halt auf Dich zu und schnappt sie sich.“

Nach einem solchen Angriff musste eine Frau mit 17 Stichen im Gesicht genäht werden. Andere trugen klaffende Wunden am Bauch, am Rücken und an der Schulter davon. Mit den möhrensüch­tigen Kängurus soll sich nun das Parlament des australisc­hen Bundesstaa­tes New South Wales befassen.

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 ??  ?? Normalerwe­ise ernähren sich Kängurus von Gras, Blättern und anderen nährstoffa­rmen Pflanzente­ilen.
Normalerwe­ise ernähren sich Kängurus von Gras, Blättern und anderen nährstoffa­rmen Pflanzente­ilen.
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