Ein amerikanischer Albtraum auf der Schauspielhaus bühne
„CHEMNITZ - „Der Tod eines Handlungsreisenden“ist das bekannteste Drama des amerikanischen Schriftstellers Arthur Miller. Weltweite Berühmtheit erlangte es spätestens 1985 durch die Verfilmung von Volker Schlöndorff. Am Samstag feierte das Stück im Chemnitzer Schauspielhaus Premiere.
Willy Lomans beste Zeiten sind vorbei. Der einst erfolgreiche Handlungsreisende macht längst keinen Umsatz mehr. Um seine Rechnungen zu bezahlen, muss er sich Geld leihen. Seiner Frau Linda und seinen beiden erwachsenen Söhnen Biff und Happy täuscht er vor, ein erfolgreicher und beliebter Geschäftsmann zu sein. Doch die glauben ihm kein Wort mehr, wollen aber die Fassade für ihn wahren. Besorgt sehen sie zu, wie Willy seinen Verstand verliert. Er flüchtet sich in Träumereien, redet mit Menschen, die nicht da sind. In klaren Momenten erkennt er, dass er tot mehr wert ist als lebendig: 20 000 Dollar würde die Versicherung nach seinem Tod zahlen - der einzige Ausweg, um seine Familie vorm Bankrott zu bewahren.
Regisseur Carsten Knödlers Inszenierung zeigt nicht nur das
Scheitern eines amerikanischen Traums. Sie ist vor allem die beklemmende Studie einer großen Lebenslüge, an die sich besessen geklammert wird und deren Tragik damit umso verheerender ist.
Großer Beifall - besonders für Hauptdarsteller Dirk Glodde.
Zu sehen auch am 12. und 19. Mai, jeweils 19.30 Uhr (12 bis 22 Euro). Yvonne Friedrich