Titz beschwört das Wunder
Ist der HSV jetzt noch vorm Abstieg zu retten?
HAMBURG - Die Uhr im Hamburger Volksparkstadion tickte noch, als HSV-Trainer Christian Titz seine Mannschaft gestern Vormittag auf das Saisonfinale einschwor. Doch nach dem 0:3 (0:1) bei Eintracht Frankfurt scheint die Zeit für den Bundesliga-Dino nach fast 55 Jahren im Fußball-Oberhaus abgelaufen.
Das Gründungsmitglied steht nach jahrelanger Misswirtschaft vor dem erstmaligen Gang in die Zweitklassigkeit. „Wir wissen, dass es im Hinblick auf die Gesamtsituation nicht gut für uns ausgegangen ist. Die Mannschaft wird sich aber nicht hängen lassen“, sagte Titz.
Nach einer Analyse erklärte er die „ärgerliche Niederlage“für erledigt. „Ganz klar: Jetzt schauen wir nach vorne. Das haben wir aufgearbeitet. Das haben wir abgehakt“, sagte der 47-Jährige bei seinem Interview-Marathon und blickte schon auf das Saisonfinale gegen Borussia Mönchengladbach voraus.
Kampflos wollen die Hamburger ihren Platz in der Beletage nicht räumen. Rein rechnerisch sei die Chance gering, meinte Titz. „Im Fußball ist aber unglaublich viel möglich“, sagte er. „Mit unserem eigenen Stadion und der Wucht der Fans haben wir durchaus eine reelle Chance, unser Heimspiel zu gewinnen.“
Allerdings benötigen die Hanseaten ein kleines Fußball-Wunder, um sich zumindest in die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten zu retten. Denn dafür muss gleichzeitig der Rivale VfL Wolfsburg, der zwei Punkte Vorsprung und eine um zehn Treffer bessere Tordifferenz aufweist, sein Heimspiel gegen Absteiger 1.FC Köln verlieren. „Am Ende entscheiden die Nerven“, ist sich Titz bewusst. „Viele sind hier am Wochenende KölnFans.“Doch erst einmal gilt für ihn: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“