Flotter Dreier für neue
Die eigenen vier Wände: Chemnitz mietet sich oft in „fremden Betten“ein. Um der Kita-Platz-Misere Herr zu werden, setzt das Rathaus nun auf einen Dreier: Einer baut das Haus, einer betreibt die Kita, die Stadt zahlt. Nicht allen ist diese Konstruktion geheuer.
„Kurze Wege für kurze Beine. Wenn drei am Tisch sitzen, gibt es längere Entscheidungswege“, sagt Alexander Haentjens (48, CDU). Grund der Skepsis: die 2,7 Millionen Euro teure neue Kita mit 100 Plätzen in Altendorf. Bauherr ist die Siedlungsgemeinschaft eG. Die SFZ Förderzentrum gGmbH ist Kita-Betreiber. Die Stadt zahlt 173 000 Euro pro Jahr 15 Jahre lang.
Maik Otto (39, SPD) hat damit keine Probleme. „Die Ausgewogenheit zwischen kommunalen Kitas und Kitas in freier Trägerschaft ist weiterhin gewährleistet“, so Susanne Schaper (40, Linke). Die AfD bevorzugt kommunales Eigentum: „Das führt zwar zu längeren Bauzeiten und erscheint auf den ersten Blick teuer, zahlt sich langfristig aus.“
Der Bedarf an Kita-Plätzen sei momentan „so extrem hoch“, dass die Stadt froh sein könne, noch private Partner für solche Bauvorhaben zu finden, sagt Martin Kohlmann (40, Pro Chemnitz).
Auf fremdes Eigentum setzt Chemnitz seit Jahren schon. So sitzt die Sozialverwaltung im Moritzhof. Das Ordnungsdezernat residiert im Bürgerhaus Am Wall. Und das Baudezernat hat sich im Neuen Technischen Rathaus an der Bahnhofstraße eingemietet.