„Was für ein geiler Abend!“
AUE - Philipp Jungemann schrie nach der Partie mit völlig zerfetztem Trikot seine Freude heraus. Benas Petreikis fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und schüttelte diesen. Eric Meinhardt hüpfte durch die Halle. Das 23:23 (9:12) beim HC Elfblorenz fühlte sich für den EHV Aue an wie ein Sieg.
21:23 hatten die Erzgebirger 30 Sekunden vor dem Ende zurückgelegen. Da passiert im Normalfall nichts mehr. Aue sah sich mit leeren Händen heimfahren. Doch der EHV sorgte wie schon beim knappen Hinspielsieg mit einem wahren Kraftakt für eine dicke Überraschung! Kevin Roch verkürzte, aber Dresden hatte den Ball, gab ihn wieder her und Jungemann traf mit dem Schlusspfiff zum Ausgleich. Der Rest war schon fast Ekstase. „Was für ein geiler Abend“, ließ auch EHV-Manager Rüdiger Jurke seiner Freude freien Lauf. „Wir stehen weiter auf einem Nichtabstiegsplatz. Dieser Punkt kann noch so wichtig werden“, sprudelte es aus ihm raus. Nicht nur das, Aue hat jetzt auch Wilhelmshaven überholt. Handball-Feinkost boten die beiden Teams im Sachsenderby in heißer, lautstarker und friedlicher Atmosphäre in der BallsportARENA nicht. Aber es war packend. „Spielerisch war das wirklich keine Glanzleistung. Aber kämpferisch, vom Willen her war es großartig. Wie wir geackert haben, der Punkt ist die Belohnung.“Aue lag, mal abgesehen vom 1:0 durch Meinhardt und dem folgenden 1:1, fast 60 Minuten lang nur zurück. Mit dem 23:23 stellte Aue erst zum zweiten, aber entscheidenen Male auf remis. „Was für eine Leistung. So muss es weitergehen“, dachte Jurke noch in Dresden an die kommenden Aufgaben.
Thomas Nahrendorf