Feuer, nachdem sich ein Gärtner als Elektriker versuchte
Eigentlich arbeitet Michael W. (44) als Gärtner. In einem Wohnhaus an der Zwickauer Straße versuchte er sich als Elektriker - am Ende stand der Dachstuhl in Flammen, ein Bekannter kam ins Krankenhaus.
Seit 2014 hatte der Mann eine Wohnung im Dachgeschoss ausgebaut. Fußboden, Dachstuhl, Wände - alles Handarbeit. Am 24. Februar 2016 brannte die Wohnung aus, die Ermittler stellten später einen technischen Defekt der Stromanlage fest. Michael W. musste deswegen gestern vor Gericht: „Ja, ich habe auch die Elektrik gemacht, das gebe ich zu.“Beim Brand wurde Uwe F. (44) schwer verletzt, kam mit Brandwunden zweiten Grades ins Krankenhaus: „Ich saß auf dem Sofa. Die Flammen kamen plötzlich aus dem Teppich.“Für Michael W. ist klar: „Die neue Elektroanlage, die ich installiert habe, war teilweise noch gar nicht angeschlossen. Das muss an den alten Leitungen gelegen haben. Ich habe auch manipulierte Sicherungen im Keller gefunden, das war definitiv mein Untermieter.“Der kann sich gegen die Vorwürfe nicht mehr wehren - der Mann ist seit fünf Wochen tot.
Bei Michael W. und dem schwer verletzten Uwe F. wurden nach dem Brand jeweils rund 1,6 Promille Alkohol im Blut festgestellt. Wegen fahrlässiger Brandstiftung und Körperverletzung drohen Michael W. bis zu fünf Jahre Haft. Ein Urteil wird am 30. Mai 2018 erwartet. rl