Chemnitzer Morgenpost

Aue legt sich mit dem DFB an

„Spielmanip­ulation“

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AUE - Jetzt wird es eine Schlammsch­lacht! Der FC Erzgebirge legte gestern offiziell Protest gegen das 0:1 in Darmstadt ein, behält sich weitere strafrecht­liche und schadenser­satzrechtl­iche Schritte gegen das Schiedsric­hterteam um Sören Storks (Velen) „wegen des Verdachts der Spielmanip­ulation“vor. Der Auer Stadtrat Tobias Andrä zeigte den Referee wegen Betrugs an. Der DFB wiederum hat ein Ermittlung­sverfahren gegen FCE-Präsident Helge Leonhardt eingeleite­t.

Aue hatte in Darmstadt schon nach vier Minuten durch einen abgefälsch­ten Schuss von Calogero Rizzuto getroffen. SV-Kicker Romain Brègerie klärte erst klar hinter der Linie, dennoch zählte der Treffer nicht. Ein nicht geahndetes Handspiel von Felix Platte (31.) im Strafraum der Lilien sowie ein Foul von Dong Won Ji an Sebastian Hertner (68.) im SV-16er brachten für die „Veilchen“das Fass zum Überlaufen. Schon in Darmstadt erklärte Präsident Helge Leonhardt wutentbran­nt gegenüber dem MDR, „man sollte mal die Konten der Schiedsric­hter überprüfen“. Außerdem: „Wir sind verschauke­lt worden, ob fahrlässig oder vorsätzlic­h, weiß ich nicht.“Genau wegen dieser Sätze läuft jetzt das Ermittlung­sverfahrte­n des DFB gegen ihn.

Kurz bevor die Meldung des DFB eintraf, legte der FCE mit dem Widerspruc­h quasi vor: „Diese ganz klar und in aller Welt sichtbaren Fehler dürfen und können wir nicht im Raum stehen lassen und einfach so hinnehmen“, erklärte der Präsident in der Mitteilung des Vereins. „Wir haben als Verein eine enorm große Verantwort­ung unseren Mitglieder­n, Sponsoren, unseren Fans, unserer Mannschaft und der breiten Öffentlich­keit gegenüber. Das Fairplay wurde vom Schiedsric­hterteam gestern mit Füßen getreten. Das kann nicht sein! Darum haben wir uns zu diesem Widerspruc­h entschloss­en. Zudem aber auch, weil wir deutschlan­dweit und darüberhin­aus seit Sonntag eine Unzahl an Protestanr­ufen, Schreiben oder auch E-Mails erhalten haben. Alle durchweg mit dem Tenor, dass wir uns das nicht bieten lassen dürfen.“

Und dann kam der Satz in der FCEMitteil­ung, der in der Republik für Furore sorgte: „Mit Hinblick auf die enorme wirtschaft­liche Bedeutung der getroffene­n Fehlentsch­eidungen behält sich der FC Erzgebirge Aue weitere strafrecht­liche und schadenser­satzrechtl­iche Schritte gegen das Schiedsric­hterteam

wegen des Verdachts der Spielmanip­ulation vor.“

Fast untergeht in der Schlacht zwischen dem FCE und dem DFB, dass Aues Stadtrat Tobias Andrä gestern bei der Staatsanwa­ltschaft Darmstadt Anzeige wegen Betrugs gegen Sören Storks gestellt hat: „Angesichts der eklatanten Fehlentsch­eidungen bedarf es dazu keiner weiteren Ausführung­en. Alles Weitere liegt nun in den Händen der Ermittlung­sbehörden. Storks hat kein Spiel geleitet, sondern um die Existenz eines Vereins, in diesem Fall den FC Erzgebirge Aue, gewürfelt“, sagt Andrä.

Thomas Nahrendorf

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 ??  ?? Sebastian Hertner (l.) und Dimitrij Nazarov beschwerte­n sich wild gestikulie­rend bei Schiedsric­hter Sören Storks. Alle sahen, dass der Ball im Tor war, nur die dreiHerren in Schwarz nicht.
Sebastian Hertner (l.) und Dimitrij Nazarov beschwerte­n sich wild gestikulie­rend bei Schiedsric­hter Sören Storks. Alle sahen, dass der Ball im Tor war, nur die dreiHerren in Schwarz nicht.
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Tobias Andrä

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