Blutige Eröffnung von US-Botschaft in Jerusalem
JERUSALEM - Es sind die blutigsten Proteste seit dem Gaza-Krieg 2014: Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem löste eine Gewaltorgie im Nahen Osten aus. Israelische Soldaten erschossen an der Grenze zum Gaza-Streifen über 50 Palästinenser, rund 2 400 wurden verletzt - davon knapp die Hälfte durch Schüsse und Hunderte durch Tränengas.
International wurde Amerika für den Schritt scharf kritisiert. „Israel ist eine souveräne Nation mit dem Recht, seine Hauptstadt selbst zu bestimmen“, rechtfertigte US-Präsident Donald Trump (71) in einer Videobotschaft die Botschaftseröffnung. „Wir haben in der Vergangenheit das Offensichtliche nicht anerkannt.“
Das Video wurde während der Feierlichkeiten in Jerusalem ausgestrahlt. Der US-Präsident war nicht selbst angereist - angeblich, weil der Sicherheitsaufwand für seinen Besuch kurzfristig zu hoch gewesen wäre. Zur Eröffnung waren rund 800 Gäste eingeladen gewesen. Auch Präsidententochter Ivanka Trump (36) sowie ihr Mann und Trump-Berater Jared Kushner (37) nahmen teil.
Kushner betonte, die US-Regierung werde sich weiter um ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern bemühen: Die USA seien entschlossen, dabei zu helfen, „einen nachhaltigen Frieden zu schaffen“. Israels Regierungs-Chef Benjamin Netanjahu (68) bezeichnete die Eröffnung der US-Botschaft als „glorreichen Tag“: Israel habe „keine besseren Freunde auf der Welt“als die USA. „Danke, Präsident Trump, dass Sie den Mut hatten, ihre Versprechungen einzuhalten!“Es sei auch „ein großer Tag für den Frieden“.