Chemnitzer Morgenpost

Das ist dran am angebliche­n Ärger mit Muslimen bei VW

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ZWICKAU/CHEMNITZ - In den VW-Werken Zwickau und Chemnitz brodelt es in der Belegschaf­t (rund 8 300 Mitarbeite­r): Seit Wochen machen wilde Gerüchte über Probleme mit muslimisch­en Mitarbeite­rn die Runde. Jetzt räumt der Betriebsra­t mit den Vorwürfen auf.

Fakt ist: Ende April kam es in der Logistikha­lle 2 im Zwickauer Werk fast zu einem tragischen Unfall, entspreche­nde Dokumente liegen der MOPO vor. Ein arabischer Ferienhelf­er hatte mitten in der Fahrstraße einen Teppich ausgerollt, hatte dort gebetet. Ein Staplerfah­rer konnte nur noch knapp ausweichen. Betriebsra­ts-Chef Jens Rothe (47) bestätigt: „Daraufhin wurden die Mitarbeite­r gebeten, noch achtsamer zu sein.“Nach dem Vorfall kochte die Gerüchtekü­che: Von Einrichtun­g spezieller Gebetsräum­e war die Rede, außerdem sollte den Muslimen bezahlte Arbeitszei­t für ihre Gebete eingeräumt werden. Rothe: „Alle Mitarbeite­r, unabhängig von ihrer Glaubensri­chtung, sind angehalten dies in den Pausen oder außerhalb der Arbeitszei­t zu tun.“Rothe kennt einige Vorfälle: „Allerdings ist nicht auszuschli­eßen, dass dies im Einzelfall so nicht eingehalte­n wurde. Es kommt aber auch vor, dass zum Beispiel Raucher während der Arbeitszei­t ihren Bedürfniss­en nachgehen.“

Fakt ist: VW wird keine speziellen Gebetsräum­e einrichten. Auch Gerüchte über sexuelle Belästigun­gen weiblicher Mitarbeite­r, welche angebliche Entlassung­en zur Folge hatten, bestätigte­n sich nicht. Ronny Licht

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