Geschwisterbande gründet WG
Heiraten, Kinder kriegen, scheiden lassen - und wieder von vorn: In dieser Pariser Familie wird der Patchwork-Wahnsinn auf die Spitze getrieben. Doch dann haben die sieben Halbgeschwister die Kapriolen ihrer Eltern satt: Sie gründen die wohl wildeste WG seit Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt.
Bastien und seine sechs Halbgeschwister ziehen heimlich in die Altbauwohnung einer verstorbenen Großmutter. Um den Patchwork-Alltag bei ihren insgesamt acht Erziehungsberechtigten hinter sich zu lassen. In ihrem neuen Domizil geht es natürlich mitunter chaotisch zu. Insgesamt aber hat die Kinderbande ihr neues Leben im Griff. Schließlich sind sie es gewöhnt, zu organisieren und improvisieren.
In der Komödie „Wohne lieber ungewöhnlich“nimmt der Pariser Regisseur Gabriel Julien-Laferrière den durchstrukturierten Alltag einer Patchwork-Sippe auf die Schippe. Mit einem liebevollen Blick auf die Marotten der Erwachsenen inszeniert er die vielen kleinen Peinlichkeiten und Zwänge des Lebens, aus denen jeder wohl gern einmal ausbrechen würde. Die Kinder tun es einfach und zwingen ihre Eltern, sich ihren Bedürfnissen anzupassen.
Die Charaktere wirken zwar stereotypisch; die esoterische Joga-Mutti, der Computerspiele-Freak unter den Vätern, die überdrehte Oma - alle längst Standardpersonal französischer Familienfilme. Auch entwickelt sich die Geschichte etwas vorhersehbar. Für ein harmonisches Wochenende „en famille“ist die Chaos-Komödie durchaus zu empfehlen.
Fazit: Liebenswerter, humorvoller Wohlfühlfilm. Franziska Bossy (Ufa, Schauburg)