Grüne fordern Flugplatz-Aus
Drohende Bruchlandung! Die Chemnitzer Ratsfraktion der Grünen fordert einen Ausstieg von Stadt und Landkreis Erzgebirge aus dem Flugplatz Jahnsdorf. Das wäre der Todesstoß für die Anlage. Der Flughafenbetreiber wehrt sich. Für Fraktionssprecher Thomas Lehmann (49) ist der Flugplatz „reine Geldverschwendung“. Er rechnet vor: „Die Flugbewegungen gingen seit 2014 von 14800 auf 9700 zurück. Der Zuschuss von Stadt und Landkreis beträgt 265 000 Euro. Bei drei Passagieren pro Flug wäre das ein Zuschuss von zehn Euro pro Person - bei der CVAG beträgt der Zuschuss pro Fahrgast 50 Cent.“
Zudem kritisieren die Grünen „sinnlose Flächenversiegelung, Lärm, Feinstaub und Stickoxide“. Die Fraktion fordert, mit dem Geld lieber die Bahnstrecke zum Flughafen Leipzig zu verbessern.
Für Flugleiter Andreas Wabschke (56) legen die Grünen mit ihrer Forderung eine Bruchlandung hin. „Mathematisch stimmt die Rechnung. Aber der Flugplatz ist nicht nur gebaut worden, um Passagiere zu befördern, sondern auch als Infrastrukturmaßnahme.“Der Experte nennt Argumente: „In Jahnsdorf werden Blutkonserven angeliefert, Polizei- und Rettungshubschrauber tanken hier, Geschäftsleute fliegen zu Geschäftsterminen, zudem hängen Arbeitsplätze am Flugbetrieb.“
Andreas Wabschke hofft, dass der Flugplatz nicht zugemacht, sondern ausgebaut wird. „Wenn die Landebahn von 900 auf 1 200 Meter erweitert wird, können größere Business-Jets landen.“bri